Spaß mit Apple: Der 8-Core-Mac
Vielleich hat es ja auch mit der sprichwörtlichen britischen Exzentrik zu tun, dass die Kollegen von ZDNet im Vereinigten Königreich selbst das Risiko des Garantieverlusts nicht scheuten für ein ebenso geniales wie gewagtes Experiment:
“Wir eilen damit vielleicht dem Reigen von Apples Produktvorstellungen voraus, und vermutlich haben wir die Garantievorschriften unseres Mac Pro verletzt. Aber wir mussten einfach herausfinden, was der Apple Mac Pro mit einem Paar von Intels brandneuen Quad-Core-Prozessoren des Typs Xeon 5355 so bringt.”
Die Transplantation gelang einwandfrei, da der 5355 Pin-kompatibel mit den original verbauten Xeon-5160-Chips ist. Sowohl unter Mac OS X als auch unter Windows XP via Bootcamp wurden die Tester von acht aktiven Cores begrüßt.
Eigentlich können nur wenige wissenschaftliche und professionelle Multimedia-Anwendungen mehr Cores wirklich nutzen, daher standen zuerst solche Anwendungen an. Cinebench in der Mac-Version brachte mit zwei Quad-Cores eine 31-prozentige Leistungssteigerung gegenüber zwei Dual-Core-Prozessoren. Verdoppelt hatte sich die Leistung also bei weitem nicht. Zum einen liefen die Quad-Cores nur mit 2,66 GHz gegenüber den Dual-Cores mit 3,0 GHz, zum anderen bringen die zusätzlichen Cores wohl doch einige Reibungsverluste und es fehlt noch die Optimierung eines Herstellers, was zum Beispiel Firmware und Treiber angeht.
Für alltägliche Anwendungen noch repräsentativer sind ohnehin die Testergebnisse mit iTunes, Quake 4 und Photoshop. Sie zeigten klar, dass für solche Aufgaben noch immer die Taktgeschwindigkeit der CPU maßgebend ist. Vier Cores mit 3,0 GHz schlugen durch die Bank acht Cores mit 2,66 GHz, unabhängig vom eingesetzten Betriebssystem.
Acht Cores bleiben also für absehbare Zeit Overkill. Erst wenn mehr Anwendungen Multithreading über eine Anzahl von Prozessorcores unterstützen, könnte sich das allmählich ändern. Bis dahin kann man aber immerhin mit mehr Zylindern unterm Blech protzen. (bk)