Heiße E-Mail geht um die Welt
Er und seine per E-Mail Angebetete arbeiten für verschiedene Anwaltskanzleien in Neuseeland, und in diesem Zusammenhang dürften sie sich auch kennengelernt haben. Statt eines Liebesgedichts schickte er eine E-Mail an die Anwältin Azadeh Bashari: “Am Ende des Tages hatten wir doch wirklich schon genug zu tun und haben nur noch Zeit für ein paar spaßige Aktivitäten.”
Das kam schon nicht so gut an, aber noch mehr abgetörnt haben dürfte die ehrliche Ansage: “Was eine ‘Beziehung’ angeht, so habe ich noch nie in langfristiger Hinsicht danach gesucht, ich dachte mehr an Freundschaft zum gegenseitigen Nutzen … Echt, ich dachte, du bist heiß und ganz bestimmt eine Rakete in der Kiste, und das denke ich immer noch von dir.”
Hätte er wohl besser im Kleingedruckten verstecken sollen, wie es Juristen sonst gerne tun. Bashari jedenfalls war ehrlich entrüstet und leitete die Mail eilig an ihre Single-Freundinnen weiter mit dem Betreff “LOSER-Alarm”:
“Hier ist mein neuestes DD (für Nichteingeweihte: Dating Disaster, katastrophale Verabredung) … Er schickte mir diese E-Mail, nachdem ich ihm am Abend zuvor sagte, dass ich nicht das geringste mit ihm zusammen vor habe”, schrieb sie und empfahl: “Wenn ihr jemals das Unglück erfahren solltet, diesen kleinen Charmeur zu treffen, dann lauft lauft lauft!!! Könnt ihr euch vorstellen, dass jemand tatsächlich so etwas schreibt?”
Jetzt können wir es alle. Denn die Mail pflanzte sich wie ein Kettenbrief fort, zuerst durch justiziäre Kreise in Neuseeland und dann über die Meere. Wie der New Zealand Herald berichtet, zirkulierte die Mail durch Firmen wie PriceWaterhouseCoopers und KPMG.
Nachdem sie schon kein gückliches Paar wurden, können wir nur hoffen, dass die beiden nicht auch noch gefeuert werden, wie bereits in einem anderen Anwaltsbüro geschehen. Das nämlich passierte im September letzten Jahres zwei Anwaltssekretärinnen in Sydney nach einem gehässigen Austausch von E-Mails, ausgelöst durch ein vermisstes Schinken-Käse-Sandwich. Die beiden Frauen wurden öffentlich bloßgestellt, als Kollegen auf die Mails stießen und sie weiterleiteten. (bk)