Apple willl nicht grün werden
Greenpeace hatte ganz offiziell einen Stand gemietet bei der dreitägigen Mac Expo in London (26. – 28. Oktober), um ein wenig zur Aufklärung der Besucher beizutragen. Sie verteilten Flugblätter zusammen mit grünen Bio-Äpfeln.
Der Messeveranstalter hielt nichts von so viel Meinungsfreiheit, berief sich auf Beschwerden – darunter auch von Apple – und ließ den Stand schließen.
“Sie wollten Konflikte hervorrufen, das war ihr einziges Ziel”, so Messeboss Bob Denton. “Und ich hatte das Recht, sie hinauszuwerfen, wie ich das auch hätte zu können, wenn sie betrunken und ausfallend gewesen wären”.
Im August hatte Greenpeace einen Bericht veröffentlicht, demzufolge Apple hinsichtlich der Umweltverträglichkeit seiner Produkte den 11. von 14 Plätzen einnahm und dabei sogar weit abgeschlagen hinter skandalgeschüttelten Firmen wie HP landete. Doch Apple wollte diese Kritik gar nicht erst zur Kenntnis nehmen, weder hinsichtlich der nachlässigen Recycling-Praktiken noch zur Verwendung gefährlicher Chemikalien, die andere Firmen längst nicht mehr verwenden.
Dabei meinen es die Greenpeace-Leute doch eigentlich nur gut mit Apple. Bei der Kampagne “Green my Apple” liest sich das gar nicht rüpelhaft und verdient alles andere als einen Messe-Rauswurf:
“Ich liebe meinen Mac. Ich hätte ihn nur gerne in Grün.” Sie wollen offenbar nicht nur sauberes Design, sondern auch saubere Hardware.
Die Greenpeace-Aktivisten hatten schon mit ganz anderen Organisationen zu tun, die Schiffe versenken mit ihnen spielten – und sie versprachen ihre Rückkehr. (Nick Farrell/bk)