Symantec: Virenschreiber entdecken Apple
Das sagen jedenfalls die Aufpasser der Sicherheitsfirma Symantec. Oder hoffen es vielleicht, da ihnen Microsoft trickreich den Zugang zum neuen Borg-OS versperren und auch noch das Geschäft mit der Unsicherheit des eigenen Betriebssystems alleine machen will.
Um das der Welt bekannt zu geben, wandten sie sich an den Fernsehsender CNN, der es “exklusiv” verkünden durfte. Nach Oliver Friedrichs, “Director of Security Response” bei Symantec, wurden 2006 bereits 72 Schwachstellen bei Mac OS X entdeckt, während es 2004 insgesamt nur 19 waren. “Das bedeutet nicht, dass tatsächlich mehr Sicherheitsfehler entstanden sind”, meinte er dazu jedoch, “aber es bedeutet, dass Angreifer ihr Augenmerk zunehmend darauf richten”.
Diese Zahlen sind allerdings noch immer ein Fliegendreck. Von den 13.000 Virenwarnungen, die Symantec monatlich verschickt, beziehen sich gerade etwa ein Dutzend auf den Mac, während der ganze Rest sich ziemlich gleichmäßig auf die Windows-Plattform verteilen darf.
Die Experten schlagen trotzdem schon ein wenig Alarm, so etwa Apple-Analyst Jonathan Hoopes von ThinkEquity Partners: “Während sie ihren Marktanteil vergrößern, wird es konzentriertere Anstrengungen geben, Schadsoftware für die Plattform zu schreiben.”
Der Marktanteil von OS X von etwa fünf Prozent wird bislang auch als Schutz gesehen, selbst wenn er sich bis in den niedrigen zweistelligen Bereich vergrößern sollte. Zum anderen gilt die UNIX-Grundlage von OS X als Schutz, da UNIX mit seinen Ablegern seit Jahrzehnten als Netzwerkbetriebssystem erprobt und nicht umsonst das bevorzugte Betriebssystem für Internet-Server ist.
Zumindest Microsoft freut sich darüber, dass auch einmal ein anderes Betriebssystem als Windows im Zusammenhang mit Schadsoftware erwähnt wird. Stephen Toulouse, “Security Program Manager” in Redmond: “Während wir Verbesserungen in der Sicherheit der Software und der Dienste von Microsoft erreicht haben, sahen wir, wie die Cyber-Kriminellen ihre Aufmerksamkeit auf andere Plattformen und Anwendungen verlagerten.”
Apple hielt es nicht für nötig, diese Geschichte zu kommentieren. (Nick Farrell/bk)