AMD feiert 10 Jahre FAB 30 an der Elbe
Hector Ruiz war glänzend aufgelegt, nachdem er gestern mit seinem besten neuen Kumpel Mikey Dell auf der Bühne abgehangen hatte. Das war noch auf der anderen Seite des großen Teichs bei der Oracle-Party gewesen, und nachdem er dort seine Zuneigung zu Dell und seinen neuen Opteronics-Angeboten demonstriert hatte, war Hector ins Flugzeug gesprungen und nach Dresden gedüst.
Ein großer Teil der Anlage ist derzeit eine Baustelle, da AMD so viele 300-mm-Wafer wie möglich bis 2008 ausstoßen will, bevor es 2008 mit Fab 30 zu Ende sein und Fab 38 wie Phönix aus seiner Asche steigen soll.
Zur gleichen Anlage gehört auch das Halbleiterwerk Fab 36. Die schicke Anlage kuschelt sich in die grüne sächsische Landschaft, ist aber ein wenig labyrinthisch. Ruiz und Merkel hatten zu ihrem Glück jede Menge Kleiderschränke in schwarzen Anzügen, die sie sicher zum Podium geleiteten. Das war dem glücklosen INQ-Schreiber leider nicht vergönnt, der geduldig auf den Beginn der versprochenen Pressekonferenz wartete, nur um später erfahren zu müssen, dass sie gerade an einer anderen Stelle des Labyrinths stattgefunden hatte.
Wir nehmen aber an, Hector hat gesagt, AMD-Chips wären das beste seit Currywurst mit Pommes, dass der in Mikeys Hinterhof unterschriebene Dell-Deal die Branche erschüttern wird, dass Deutschland eine wunderschöne Gegend ist, um Chips zu produzieren, weil hier alle klug, blond und eines radebrechenden Englisch mächtig sind, und die Tage des Intel-Monopols im übrigen endgültig gezählt wären. Willkommen zum Duopol.
AMD sagte, sie beschäftigen in den Fabs hier rund 3000 Leute und unterstützen damit auch 5000 Jobs in verbundenen Branchen. Die sächsische Landesregierung hat einige Laster mit Euros abgeladen, damit AMD hier etwas produzieren kann. Dass AMD nun schon so lange geblieben ist, waren es der Bundeskanzlerin und dem sächsischen Landesfürsten wert, auf ein paar Worte und ein paar belegte Brötchen vorbeizuschauen.
Frau Merkel bekam außerdem ein Notebook mit einem Turion von AMD überreicht. Sie befand sich aber schnell für unfähig, es auch zu benutzen, und ließ es an eine Bildungseinrichtung weiterreichen.
Merkel und Ruiz belobigten sich gegenseitig ob der “deutsch-amerikanischen Erfolgsgeschichte”, die offenbar auf amerikanischem Know-How und deutscher Tüchtigkeit beruht, bevor sie in einem Meer von schwarzen Anzügen zur geheimen Pressekonferenz entschwanden.
“Hrumph”, beendet Paul Hales seinen Bericht, was immer er damit meinen mag. (Paul Hales/bk)