Apples iPod ist “Shonky”
Der “Shonky” ist alles andere als ein Design-Preis, und kein Hersteller der Welt will ihn wirklich haben. Die australische Verbrauchervereinigung Choice vergibt ihn jährlich in ihrem gleichnamigen Magazin. Die Vorschläge reichen Mitarbeiter aus dem ein, was ihnen in den Warentests der letzten 12 Monate untergekommen ist.
Zu den zehn Shonky-Spitzenreitern des Jahres gehören wundersame Magnetkugeln, die Waschmittel ersetzen sollen, Produkte mit der Bezeichnung “Purely Fish” mit nur 48prozentigem Fischanteil sowie eine Plürre namens “Seagers Gin and Tonic with a Squeeze of Lime”, die alle im Namen genannten Inhalte vollständig vermissen ließ.
Wie kommt unser klingendes, reines, weißes Designwunder in diese Ansammlung der übelsten Verbrauchertäuschungen? Nein, es waren nicht die Designverächter, die den Daumen senkten. Es waren der Reparaturservice und die Garantieabwicklung, die den iPod in Australien so besonders verhasst werden ließen. Choice-Leser hatten sich über Risse in den Displays, defekte Akkus und Probleme mit der Musikwiedergabe beschwert.
Laut Choice erlaubte es Apple seinen Händlern nicht, diese Beschwerden unter den Garantiebedingungen abzuwickeln, obwohl sie dazu nach den australischen Gesetzen für den fairen Handel verpflichtet waren.
Wie die Herald Sun berichtete, war der iPod in diesem Monat in Victoria das Konsumprodukt, das zu den meisten Beschwerden führte. Choice-Sprecherin Indira Naidoo über des iPods Shonky-Ehre: “Es hat uns bestimmt nicht überrascht, denn wir hatten eine Menge Untersuchungen über tragbare Musikplayer gemacht und eine Anzahl von Beschwerden über den iPod sowie Apples Garantie- und Reparaturdienst bekommen.”
Und weil es so schön ist, noch ein paar Shonky-Auszeichnungen:
“Sauerstoff-Therapie”-Drinks, die den Körper “mit Sauerstoff in Hochform halten” sollen.
Kreditkarten mit besonders trickreichen Methoden, die Zinsen zu berechnen.
Der Staubsauger iRobot, weil er nicht auf Teppichen saugte, auf festen Böden langsam war und kleine schmutzige Häufen hinterließ, wenn er auf Hindernisse stieß.
Die größte Shonky-Entrüstung aber löste die Fleischpastete “Black and Gold” aus, die den Choice-Experten mit nur 17 Prozent Fleischanteil shonky und “unaustralisch” erschien: “Die Mindestmenge an Fleisch in einer Fleischpastete beträgt 25 Prozent … es ist schon eine so niedrige Untergrenze, und diese Pastete erreicht nicht einmal das.”
Eine unfeinere Gesellschaft hätte sich Apple kaum aussuchen können. (Nick Farrell/bk)