Wibree macht Zigbee platt – lang lebe Bluetooth!
Die neue Funktechnologie schlug Wellen und wurde schon als Bluetooth-Alternative gehandelt. Wie es jetzt aussieht, könnte es eine gute Ergänzung zu Bluetooth werden und sich bestens im Bluetooth-Standard einnisten. Dran glauben muss aber vielleicht eine andere Technologie mit dem noch seltsameren Namen Zigbee, meint Nick Hunn vom Bluetooth-Spezialisten Ezurio.
Zigbee hat wichtige Unterstützer wie LG, Misubishi, Motorola, NEC, Philips, Samsung und Siemens. Ebenso wie Wibree soll Zigbee drahtlose Verbindungen mit absolut wenig Energie ermöglichen. Jahre statt Stunden Akkulaufzeit wären theoretisch möglich. Doch Zigbee versucht das Rad neu zu erfinden, indem es nach einem kompatiblen Senderchip sowie Hub / Router verlangt.
Wibree hingegen nutzt die durch Bluetooth vorhandene Hardware wie den Sender (es funkt unter 2,4 GHz) und die Antenne. Das macht es zum Kinderspiel, sowohl Wibree als auch Bluetooth in die gängigen Mobiltelefone einzubauen. Besonders nett wäre es nach Hunn, dass Millionen üblicher Handys als “Router” fungieren könnten und mit Wibree ausgerüsteten Sensoren den Zugang zum Internet über UMTS oder GPRS ermöglichen.
Zu den Wibree-Unterstützern gehören Broadcom, CSR, Epson, Nokia und Nordic Semiconductor, deren Experten sich schnell um die Spezifikationen für Wibree kümmern können. Da Wibree sich bei Bluetooth “einflechten” soll, könnte es sogar Teil der regulären Bluetooth-Spezifikationen werden. Da die Handy-Hersteller ganz leicht Wibree und Bluetooth zugleich unterstützen können, werden eher mehr Bluetooth-Geräte als weniger verkauft werden.
Die ersten Wibree-Produkte werden kaum vor Ende 2007 verfügbar werden. Warum hat Nokia es dann jetzt groß verkündet, lange bevor die Spezifikationen da sind? Vermutlich ging das gegen eine rivalisierende Technologie, um deren Unterstützer zu verunsichern. Der INQ setzt sein Geld darauf, dass es ein Schuss gegen Zigbee war.
Das “Bree” aus Wibree bezieht sich übrigens auf eine Stadt aus “Herr der Ringe”, das “Wi” natürlich auf “wireless”. Wir leben also bald in der drahtlosen Stadt Wibree. (Tony Dennis/bk)