diNovo Edge: Logitech bringt neue Bluetooth-Tastatur
Sie sah schon bisher so gut aus wie sie teuer war, aber die neue diNovo Edge von Logitech schlägt schon optisch alles: Ein einziges Stück schwarzes Plexiglas, lasergeschnitten, in Aluminium eingefasst. Eine gute Wahl der Materialien. Rechts befinden sich so noch nicht gesehene Zusatzinstrumente. Ein vertikaler Streifen dient als berührungsempfindlicher Schieber für die Lautstärke. Die Rundfläche darunter ist sowohl Touchpad, zugleich aber auch zwei Scroll-Räder. Das wird wieder gewöhnungsbedürftig sein, sieht aber wirklich vielversprechend aus.
Einen Zahlenblock gibt es nicht, und daran scheiden sich die Geister. Unserem Kollegen Charlie Demerjian fehlt dabei etwas: “Schick und gestylt, das ist ja alles richtig nett, aber da ist kein Zahlenblock. Die bisherige diNovo hatte einen separaten Zahlenblock als eigenes Eingabegerät. Das passt für den Schreibtisch, ist aber nicht so heiß im gemütlichen Sessel oder auf dem Schoß. Als Spielzeug für den Boss oder als Mediacenter-Tastatur passt das vermutlich ganz gut, aber für ernsthafte Anwendungen ist der Zahlenblock für mich unverzichtbar.”
Da geht es mir genau umgekehrt. Ich will ja nicht angeben, aber bei mir sitzt der 10-Finger-Drill so gut, dass ich den Zahlenblock praktisch nie benutze. Selbst für Homebanking bleibe ich lieber mit allen zehn Fingern drauf und benutze die regulären Zifferntasten, weil es einfach schneller und nicht weniger treffsicher ist. Deshalb stört mich der rechts drangehängte Zahlenblock schon immer, macht die Tastatur einfach unhandlicher. Und er drängt die Maus in größere Entfernung, die für die Eingabe längst viel wichtiger ist.
Ganz links finden sich Cursur- und Zoom-Schaltflächen. Diese Tastatur ist wirklich von Grund auf neu konzipiert, bildet auch nicht einfach eine Notebook-Tastatur mit einem Touchpad an einer unpassenden Stelle nach. Hier ist alles so integriert, wie es sein soll. Wenn der PC oder Laptop Bluetooch integriert hat, braucht es nicht mal mehr einen USB-Dongle, Kabel sowieso nicht. Im Nachladeteil steht sie senkrecht und soll in zwei Stunden den Saft für monatelanges Tippen holen. Die Tastatur ist nur 19 mm dick und liegt flach, was die Belastung für die Handgelenke vermindern soll, wie manche sagen. Da scheiden sich wieder die Geister. Kosten soll der Spaß 200 Euro.
Auch die Borg haben bereits eine ähnliche Bluetooth-Tastatur angekündigt, die von 150 bis 250 Euro kosten soll und ebenfalls auf den Ziffernblock verzichtet. Microsofts “Wirless Entertainment Desktop” hat ein leicht geschwungen angeordnetes Tastenfeld, was ein wenig an das einstige “Natural Keyboard” erinnert. Das war bei mir mal im Einsatz, und ich fand das Tippen darauf eigentlich ganz angenehm, komme aber auch mit einer ganz leicht gewölbten Tastatur wie dem Bluetooth-Keyboard von Apple gut klar, das nur 60 Euro kostet und auch an Windows andockt. Letztlich ist das wieder eine Frage von Geschmack und Gewohnheit und vielleicht ein bißchen Weltanschauung.
Das Microsoft Natural Keyboard hat seinerzeit nicht lange gehalten, wie leider zu berichten ist. Es fiel eine Taste nach der anderen aus. Zum gründlichen Säubern geöffnet, fiel mir statt solider Mechanik eine Luftpolsterfolie entgegen, die offenbar für den Druckwiderstand der Tasten zuständig war. Ja, genau so eine der Folien, wie man sie eigentlich zum Verpacken nimmt und die so schön Plopp machen, wenn man sie zerdrückt. Hoffentlich haben sich die Entwicklungsingenieure inzwischen was Besseres einfallen lassen – bei den Preisen darf man doch ein wenig mehr an Innenleben erwarten. (Charlie Demerjian/bk)