Yahoo-Strudel: Wichtige Mitarbeiter fliehen!

Allgemein

Die Zahlen im zweiten Geschäftsquartal waren eine böse Überraschung, die düsteren Aussichten, mit denen Yahoo Börsianer erschreckte, noch übler. Die Begründung hieß etwas nebulös, das die Anzeigenumsätze im Finanz- und Autobereich einbrechen würden. Es der tatsächlich schwächelnden US-Autobranche in die Schuhe zu schieben, scheint aber ein schiefes Bild zu ergeben (die Kfz-Verkäufer müssen eher mehr werben, um ihre Halden abzubauen). Zudem hat Yahoo laut Nielsen NetRatings allein in der Finanzkategorie 54 Prozent des gesamten (!) Online-Anzeigenmarktes inne. Und die Zugriffszahlen von jenseits der Milliarde lässt sich auch vorzeigen.

Wo liegt also das Problem? Unter anderem hier: Fast das gesamte New Yorker Finanz- und Verkaufsteam hat sich aus dem Staub gemacht. Yahoo stellte mit der neuen Chefin Betsy White offenbar eine Spitzen-Führungskraft ein…
Ist es denn so schlimm, sich für den finanziellen Yahoo-Erfolg krumm zu machen? Ist die Chefin solch ein Ekel? Oder die überdrehten und überkandidelten Anzeigenkunden? Oder reibt man sich in internen Abstimmungen auf? Oder sieht die (finanzielle) Zukunft des Portals für die Leute mit Einblick so düster aus? Das fragt sich gerade die gesamte Branche in USA.
Wie dramatisch die Lage für Yahoo ist, offenbart schonungslos ein Blick in die Jobbörse HotJobs. Dort sind gerade in einer der wichtigsten Abteilungen des Konzern folgende Positionen offen:

Yahoo Finance – Managing Editor
(bislang war das Christopher Jones, der zu Condé Nast Portfolio Online ging)

Yahoo Finance – Assistant Managing Editor

Yahoo Finance – Director of Business Development
(war bislang Maria Molland, folgte General Manager Nathan Richardson zu Dow Jones)

Yahoo Finance – Senior Business Development Manager
(war M. Scott Havens, ging ebenfalls zu Condé Nast)

Yahoo Finance – Business Development Associate
(war Chris Hunter, wanderte zu CNNmoney.com ab)

Yahoo Finance – Senior Sales Producer

Yahoo Finance – Intern
(Praktikanten braucht man immer. Gerade, wenn sonst niemand da ist)

Und dann kam uns noch zu Ohren, dass der Direktor für die Anzeigen-Lösungen, der vor allem alle Außendienstler für den Finanzbereich betreut, ebenfalls abwandert: Ari M. Brandt strebt – natürlich – auch Richtung Condé Nast. Als Aktionär der Firma würde ich mir jetzt ernsthaft Sorgen machen. (rm)

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