In Zukunft sind superdünne Tastaturen möglich

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Flächige Drucksensoren sind zwar schon länger bekannt, nur war es bislang nicht möglich, sie zur Schaltung von Dünnschichttransistoren (TFT) zu nutzen. “Bislang konnten lediglich permanente Schaltungen realisiert werden, die als Drucksensoren natürlich ungeeignet sind”, erklärt Projektleiter Siegfried Bauer vom Institut für Experimentalphysik an der Kepler-Universität Linz.
“Es kommt auf die richtige Schichtung der Komponenten an”, so Bauer. “Wir haben auf einem Trägermaterial aus Polymid einen Propylen-Schaum über einem TFT aufgebracht.” Der polymere Propylen-Schaum ist der eigentliche Sensor. Bei Druck nähern sich die unterschiedlich geladenen Seiten der einzelnen Hohlräume im Schaum an und erzeugen ein elektrisches Signal. “Das Tolle an dieser Kombination ist, dass die Schaltung des Transistors vorübergehend ist. Lässt der Druck auf die Propylen-Schicht nach, kehrt die Schaltung des Transistors in seine Ausgangslage zurück”, erläutert Bauer.
Vorteile: Zum einen sei die Drucksensibilität hoch und bei verschiedenen Druckstärken gegeben, zum anderen seien die verwendeten Materialien billig. “Die Druckempfindlichkeit des Sensors reichte in unseren Messungen von wenigen Pascal bis zu einem Megapascal. Dabei wurde eine Spannung bis zu 100 Volt gemessen. Mehr als genug, um die Transistoren zu schalten.” Aus dieser Empfindlichkeit ergibt sich beispielsweise die Möglichkeit der Verwendung als Mikrofon. Denn eine Lautstärke von 100 Dezibel entspricht etwa einem Druck von zwei Pascal. Tatsächlich konnte das Team anhand des Prototyps eines flächigen Mikrofons eine lineare Beziehung zwischen Lautstärke bzw. Luftdruck und erzeugter Spannung demonstrieren. “Handys werden immer flacher. Mit unserem Drucksensor können Mikrophone in Papierstärke konstruiert und verbaut werden”, glaubt Bauer. (rm)

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