EU-Wettbewerbshüter: Was treibt Intel denn da?
Der ungeheuerliche Vorwurf: Intel habe vom Media Markt verlangt, keine Computer mit Konkurrenz-Chips (vor allem nicht von AMD!) zu verkaufen. Sonst!? Keine Belieferung, keine Werbezuschüsse, keine Kniescheiben mehr? Wir wissen es nicht, aber die MM-ler haben nicht nachgegeben. Schließlich gehören sie auch zu einem großen, mächtigen Konzern: der Metro AG, Europas Einzelhändler Nummer 1. Und der hat Erfahrungen in Grenzmärkten wie Russland und seinen Ex-Satelliten gesammelt. Statt sich dem Intel-Druck zu beugen, stapften Metro-Abgesandte zur EU-Wettbewerbskommission, was deren Sprecher Jonathan Todd gestern bestätigte. Dort ist die Beschwerde bestens aufgehoben, denn Brüssel kann die neuen Vorwürfe elegant in die laufende Untersuchung einarbeiten. Darin geht es ohnehin schon darum, ob Intel seine Marktmacht für eine Monopol-Stellung missbraucht habe. AMD hatte sich schon im Sommer direkt beim deutschen Kartellamt über Intels Vorgehensweise beschwert, doch deutsche Bürokraten zu einer Handlung zu bewegen, ist extrem schwer – siehe Gammelfleisch, das nach Hinweisen monatelang weitergammeln durfte. (rm)