Rockstar-Comeback mit Pausenhof-Terror
Nach dem ganzen Skandal rund um das Computerspiel “Grand Theft Auto” versucht die angeschlagene Rockstar Games nun zurückzuschlagen, und zwar passenderweise mit einer Simulation typischer Pausenhof-Keilereien. Ein hochaktuelles Thema angesichts der sichtlich zunehmenden Gewalt an den Schulen. Ab Oktober dürfen wir in “Bully”, die Rolle eines 15-jährigen US-Schülers übernehmen, der vom fiesen Obermacker seiner “Leeranstalt” aufs Korn genommen wird.
Da wartet Ärger auf dem Sportplatz, schon vor Unterrichtsbeginn am Schultor (mein Alptraumfavorit – zu spät kommen und bluten) und natürlich in jeder dunklen Ecke und in jeder Pause. Stinkbomben in Spinden und alle möglichen Schlagutensilien machen das taktische Prügelspiel sehr realistisch – bis auf Blut und Tod, die ausgespart werden. So weit wollten die Rockstar-Jungs dann doch nicht gehen – der GTA-Ärger sitzt ihnen noch in den Knochen (trotzdem dürften sich Myriaden von Moralwächtern und Pseudoerziehern auf den Publisher stürzen).
Was ich an der Simulation vermisse: Geschickte Taktiken und geniale Einfälle, um dem Ärger aus dem Weg zu gehen und dem “Bully” der Lächerlichkeit preis zu geben – daraus könnten eingeschüchterte Unterklässler was lernen, denn eine Eskalation der Gewalt schraubt nur die Zahl der Opfer hoch (siehe Mittlerer Osten).
(Nick Farrell/rm)