Streit um Software-Lizenzen: Autos als Geiseln genommen

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Die Stadt Hoboken im US-Bundesstaat New Jersey entdeckte jetzt unfreiwillig, wie schwierig es sein kann, sich mit Programmierern anzulegen. Es begann damit, dass die Stadt ein modernes Parkhaus errichtete, das nicht normal befahren werden kann. Statt dessen stapelt ein softwaregesteuertes System von horizontal und vertikal beweglichen Fahrstühlen die Autos wie in einem Hochregallager. Nach nur 30 Sekunden ist das Auto am optimalen Platz. Eine schöne Idee, wäre nicht ein Streit um die Vertragsbedingungen ausgebrochen.
Wenige Tage vor Ablauf des Vertrages feuerte die Stadtverwaltung alle Mitarbeiter ihrer Tochterfirma, welche die Software entwickelt hatten. Natürlich, um Geld zu sparen. Doch das hatten die Software-Entwickler wohl geahnt, denn für den Fall des “Lizenz-Missbrauchs” hatten sie Fallen in ihre Parkhaus-Steuerung eingebaut. Da der Vertrag nicht verlängert wurde und die Stadt zudem Software-Entwickler einer anderen Firma auf den Quellcode ansetzte, reagierte die Software entsprechend: Bei Vertragsbruch sollte sie abschalten. Genau das passierte. Ergo rückte das Parkhaus die Autos nicht mehr heraus. Die Besitzer der Wagen drohen der Stadt mit Schadensersatzansprüchen, diese wiederum will die Gelder von den Programmierern eintreiben, denen sie Güter-Geiselnahme vorwirft.
Diese kuriose Posse stöberten übrigens unsere Kollegen von Testticker.de für uns auf – und gehen ergänzend in ihren Service-Beiträgen auf die Haftungsbeschränkungen bei IT-Dienstleistungen, Rechtsproblemen bei Auftragsprogrammierung und Wettbewerbsrecht bei IT-Projekten ein. Damit Ihnen nichts Ähnliches widerfährt. (mk/rm)

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