Linux-Distribution: Suse Linux 10.1
Linux auf dem neuesten Stand
Testbericht
Linux-Distribution: Suse Linux 10.1
Mit zwei Monaten Verspätung startet das neue Suse 10.1. Vor allem drei Neuheiten sollen für die Verzögerung entschädigen. In spektakulärer 3D-Desktop, ein Yast-Modul für Virtualisierung und der Applikationsschutz App Armor. Der Haken dabei ist, dass keine dieser Hauptneuheiten sofort nach der Installation funktioniert – der Nutzer muss selbst Hand anlegen.
Die Konfiguration für den 3D-Desktop ist aufwändig. Der User muss den Xserver Xgl mühsam per Hand einrichten. Zuerst müssen die Pakete Xgl und Compiz per Yast 2 nachinstalliert werden. Der Befehl gnome-xgl-settings verrät, ob Ihre Grafikausstattung ausreicht. Auf jeden Fall sind die aktuellen Grafikkarten-Treiber von ATI oder Nvidia nötig, was einen Rattenschwanz an zusätzlicher Arbeit nach sich zieht, wie etwa die Installation der Kernel-Quellen.
Verbesserte Virtualisierung mit Xen
Linux-Distribution: Suse Linux 10.1
Gut löst Suse die Installation und Konfiguration von virtuellen Maschinen mit Xen 3: Um die Virtualisierung zu aktivieren, genügt der Aufruf des Menüpunkts System/Virtual Machine Management (Xen) unter Yast 2. Falls nicht bereits erledigt, installiert Suse einen Xen-enabled-Kernel und nimmt alle notwendigen Änderungen am Grub-Bootloader automatisch vor. Auch für die Installation virtueller Maschinen gibt es eine menügesteuerte Oberfläche. Allerdings ist die Funktionalität eingeschränkt.
Eine weitere Neuerung ist die Integration von App Armor, das ausgefeilteren Applikationsschutz bietet. Damit können Sie den genauen Zugriffsmodus auf bestimmte Dateien spezifizieren. So etwa, dass der HTTPD-Server Apache auf Htdocs ausschließlich im Lese-Modus zugreift. Wer die Vorgängerversion besitzt, benötigt das Update nicht. Technisch Interessierte sollten zum kostenlosen Opensuse greifen. PCpro hat die aktuelle Version auf Heft-DVD gepackt (PCP-Code: SUSE).
Testergebnis
Linux-Distribution: Suse Linux 10.1
Hersteller: Novell
Internet: www.novell.com/linux
Preis: 60 Euro
Note gut
Ausstattung (50%): gut
Leistung (30%): gut
Bedienung (20%): befriedigend
Das ist neu:
-3D-Desktop
-Sicherheitspaket App Armor
-verbesserte Virtualisierung mit Xen
Systemvoraussetzungen:
Prozessor Pentium 4/1,5 GHz
Arbeitsspeicher 256 MByte
Festplattenplatz ab 3 GByte
Fazit:
Linux auf dem aktuellsten Stand. Leider fehlen für einige Neuheiten einfache Konfigurationswerkzeuge und Hilfestellungen.