ZDF will die Besitzer von Internet-Computern voll abkassieren
Ab Januar 2007 wollen die öffentlich-rechtlichen Sender, allen voran das ZDF, nicht nur für Radio und TV Gebühren einstreichen, sondern auch für alle Computer, die online sind. Sie werden laut der veränderten GEZ-Gebührenordnung einem Fernsehgerät gleichgestellt, egal, ob er als Fernseher genutzt wird oder nicht. Vor diesem krassen Schritt hat die ARD allerdings Muffensausen.
Die ARD befürchtet bereits Proteste, die auf das Rundfunksystem zukommen könnten. Daher wollten sie als Kompromis in der Anfangsphase nur die vertraglichen Radio-Gebühren in Höhe von 5,53 Euro verrechnen. Schließlich werden ja gar nicht die Programme aller Staatssender ins Internet eingespeist. Diese Regelung komme für das ZDF nicht in Frage, sie wolle die volle Fernsehgebühr von 17,03 Euro pro Monat für jeden Internet-Rechner abkassieren.
Andreas Vlasic, Medienexperte vom Medieninstitut Ludwigshafen, sieht die Gebührenerweiterung auf das Internet als problematisch, da die Mehrheit der Fernseh- und Radionutzung nicht über den Computer erfolgt, sondern über entsprechende Medien. Ein weiteres Problem stelle demnach auch das rigide Vorgehen der Sender bei der Einbeziehung der GEZ-Gebühren dar. Dabei könne es passieren, dass auf eine Person mehrere TV-Gebühren anfallen, weil sie privat und beruflich das Internet nutzen. “Zu bemerken ist auch, dass die öffentlichen Sender keinerlei Infrastrukturen für das Netz zur Verfügung stellen, aber trotzdem die volle Gebührenzahlung verlangen”, kritisiert Vlasic. Da kommt mir doch ein Gedanke: Mit den ganzen GEZ-Gebühren ließe sich locker der Bundeshaushalt sanieren. Braucht Deutschland eigentlich noch Öffentlich-Rechtliche Sender? (rm)