TV Central – Benutzerkomfort mit neuester Technik
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TV Central – Benutzerkomfort mit neuester Technik

Media-Center-Software krankte bisher an eingeschränkter Hardware-Unterstützung und einer aufwändigen Einrichtung. Der Testsieger aus dem letzten Vergleichstest (PCpro 1/2005), TV Central von Sceneo, verbindet in der kommenden Version 2.0 nun Benutzerkomfort mit neuester Technik. Die Software kommt mit beliebig vielen Fernsehkarten zurecht und vereint alle Funktionen der TV-Boards unter einer Oberfläche. Sceneo nennt dieses neue Feature Scaleable Hybrid TV.

PC Professionell hat eine Vorabversion von TV Central 2.0 auf die Heft-CD (PCP-Code: SCENEO) gespeichert und gibt Ihnen Tipps für die Einrichtung und das Tuning. Damit können Sie Ihren Rechner zum Fernseh-Server umfunktionieren.

Mehrere TV-Karten in einem Rechner

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Auf den ersten Blick kniffelig erscheint die Installation mehrerer TV-Karten in einem Rechner. Dank der automatischen Verwaltung von Hardware-Ressourcen unter Windows XP klappt die Einrichtung einer analogen Win TV PVR 350 von Hauppauge und einer digitalen PCTV 200e von Pinnacle aber problemlos. Die mitgelieferten Fernseh-Applikationen zeigen ohne Konflikte Live-Bilder unterschiedlicher Kanäle an.

Sceneos Vorabversion von TV Central 2.0 erkennt allerdings die Pinnacle-Box nicht, so dass die Tester diese durch eine Terratec Cinergy 1200 DVB-T ersetzen. Für dieses Board bringt TV Central spezielle Treiber mit, die den herstellereigenen vorzuziehen sind. Um Konflikte zu vermeiden, empfiehlt Sceneo generell die Installation der neuesten Treiber für analoge Fernsehkarten. DVB-Karten der Hersteller KNC One und Terratec funktionieren unter TV Central nur dann, wenn die WDM-Treiber von Sceneo eingerichtet und bereits unter Windows funktionsfähig sind. Noch problematisch sind TV-Karten für den USB-Port, gleich ob mit oder ohne WDM-Treiber.

Die Ersteinrichtung

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Damit zwei oder mehr Fernsehkarten und die neue Multituner-Funktionalität von TV Central genutzt werden kann, ist einmalig die TV Central Ersteinrichtung auszuführen. Dort werden neben den installierten TV-Karten mit Sendersuchlauf auch Daten zum Internet-Zugang und der Wohnort für die Wettervorhersage abgefragt. Je nach Anzahl und Typ der TV-Karten kann dieser Vorgang bis zu eine halbe Stunde lang dauern. Die Win TV PVR 350 und die Cinergy 1200 DVB-T benötigten für den Sendersuchlauf jeweils knapp acht Minuten. Zum Abschluss der Ersteinrichtung importiert TV Central die Informationen für den elektronischen Programmguide (EPG), die aktuellen Wetterdaten für Ihren Standort und die Lottozahlen der jüngsten Ziehungen aus dem Internet.

Vorsicht: Sind die Einstellungen für die Fernsehkarten einmal gefunden, sollte die Ersteinrichtung nicht noch einmal gestartet werden. Im Test quittiert TV Central den Dienst mit einem Laufzeitfehler, wobei sämtliche Daten der bisherigen Konfiguration verloren gehen. Um alle Funktionen der Media-Center-Software wieder nutzen zu können, müssen Windows neu gestartet und die TV Central Ersteinrichtung inklusive Sendersuchlauf abermals komplett durchlaufen werden.

Wiederholung auf Knopfdruck

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Das Setup für die Timeshift- sowie die unterschiedlichen Aufnahmefunktionen für alle installierten TV-Karten finden Sie in der TV Central Konfiguration im Register Full-Time Plugins. In den Einstellungen für den ODBC-Server lassen sich die Vorgaben für das zeitversetzte Fernsehen (Timeshifting) pro TV-Karte bestimmen.

Der Server übernimmt in der kommenden Version 2.0 das Verteilen von Videostreams auf die verschiedenen Clients. Er verwaltet auch, wie lange das laufende TV-Programm vorgehalten wird. Dieses permanente Timeshifting wird über eine Pufferdatei realisiert, die kontinuierlich neu geschrieben wird. Über welchen Zeitraum die Videodateien für das zeitversetzte Fernsehen vorgehalten werden, legen Sie in der ODBC Server Configuration fest. Dort wird auch definiert, in welcher Qualität das Live-Bild angezeigt und das Video während der Aufnahme aufgezeichnet wird. Unterstützt wird maximal eine DVD-Auflösung von 720 x 576 Pixel bei 25 Bildern pro Sekunde und MPEG-2-Encodierung.

PC-Steuerung mit Fernbedienung

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Die Bedienoberfläche von TV Central ist für die Darstellung auf Fernsehern und Displays mit geringer Bildschirmauflösung ausgelegt. Auf Wunsch können Sie die Software mit der Fernsteuerung Ihrer TV-Karte bedienen. Dabei greift TV Central auf gängige Befehlssets zurück. Wollen Sie etwa eine programmierbare Fernbedienung mit den Befehlen für die Steuerung von TV Central verwenden, können Sie entweder eines der mitgelieferten Fernbedienungsprofile nutzen oder das Programm die Tastatureingaben selbstständig erlernen lassen.

Dazu starten Sie das Tool TV Central Konfiguration und wählen das Register Eingabe. Die Tabelle listet alle notwendigen Kommandos auf. Der Button Lernen startet die Aufzeichnung von Tasteneingaben, über den Knopf Profil laden gelangen Sie zur Auswahl der vorinstallierten Befehlssets. Alternativ lassen sich Maus sowie Tastatur für die Eingabe nutzen.

Tuning: personalisieren und schützen

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Durch die aufgeräumten Menüs der Multimedia-Oberfläche lässt sich intuitiv navigieren. Über die Hauptauswahl gelangen Sie in die Kategorien Fernsehen, Bilder, Filme, Musik, Internet und System. Die Hauptbereiche sind weiter aufgegliedert, etwa in einen DVD-Player, ein Radio, ein Diashow-Tool, einen Webbrowser oder eine E-Mail-Applikation. Menüs und Funktionen können Sie an die eigenen Präferenzen anpassen und um Punkte ergänzen. Dazu dient wiederum das Werkzeug TV Central Konfiguration. Das Steuerungsmodul von TV Central gestattet es, ganze Menübäume per Mausklick auszublenden. Alle Bezeichnungen auf der Multimedia-Oberfläche sind im Klartext hinterlegt und können so beispielsweise auch eingedeutscht werden.

Wer aus dem Internet nicht mit Nachrichten von www.tagesschau.de informiert werden möchte, kann den voreingestellten RSS-Feed (Really Simple Syndication) beliebig ändern. Wählen Sie in der Menüstruktur im linken Fenster etwa TVCentral Hauptmenü/Internet/Nachrichten/Tagesschau aus und klicken rechts den Reiter Modul-Eigenschaften an. Dann benötigen Sie allein die URL eines RSS-Newsdienstes, die auf den meisten Nachrichten-Websites hinter einem kleinen, orangefarbenen Symbol mit der Aufschrift RSS verborgen ist.

Eine Übersicht finden Sie unter www.rss-nachrichten.de. Mit den Angaben zur Anzeigedauer und dem Haken hinter Nur neue Einträge anzeigen bestimmen Sie noch, wie aktuell die präsentierten Nachrichten sein sollen. Danach können Sie im Register Allgemein eine neue Bezeichnung für den Feed eingeben und ein alternatives Icon aussuchen. TV Central liegen im Ordner tvcentral/themes/default/images/icons solche Bildchen bei.

Kindersicherung per PIN

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Alle Funktionen von TV Central können Sie mit einem Zahlencode vor unberechtigtem Zugriff schützen. Zum Beispiel lassen sich so jugendgefährdende Internet-Seiten für bestimmte Nutzer sperren. Allerdings ist Vorsicht geboten: Während das Konfigurationstool auf dem Reiter Benutzer als PIN sowohl Buchstaben als auch Zahlen akzeptiert, wird in TV Central immer nach einer Zahlenkombination gefragt. Eine Eingabe von Buchstaben ist nicht vorgesehen, wodurch ein derart gesichertes Benutzerkonto unbrauchb
ar wird. Wer nur beispielsweise das Menü System mit einem Zahlencode schützen mag, vergibt eine Modul-PIN oder weist den Benutzern ein Zugriffsrecht zu.

Standardmäßig werden während der PIN-Eingabe die Zahlen auf der Bildschirm-Tastatur farblich hinterlegt. Wollen Sie aber etwa Ihren Freunden Urlaubsbilder zeigen, kennen hinterher alle Zuschauer Ihren geheimen Zugangscode für TV Central. Um die virtuellen Tastenanschläge bei der Codenummerneingabe zu verbergen, müssen Sie in der TV Central Konfiguration auf dem Register Full-Time Plugins das Modul PIN-Eingabe aktivieren und einen Haken in das Kästchen hinter Auswahl verstecken platzieren.

Neue Funktionen von TV Central 2.0

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Die Vorabversion von TV Central 2.0 basiert schon auf der Kerntechnik, die auch in der endgültigen Multimedia-Oberfläche enthalten sein wird. Zentrales Element ist das Scaleable Hybrid TV, also die Unterstützung von mehreren analogen und digitalen TV-Tunern für Antennen-, Kabel- und Satellitenempfang. Während in der Vorabversion von TV Central bereits mehrere Tuner sowohl für analoges wie auch digitales TV in einem PC unterstützt werden, fehlt noch eine Funktion zum Verteilen der Bilder. Im Fernsehmodul von TV Central erlaubt allein ein Knopf auf dem Bedienpanel das Umschalten zwischen den eingebauten TV-Tunern.

Dank der Dual-Monitor-Unterstützung lässt sich somit zumindest ein TV-Bild auf einen zweiten Bildschirm bringen. Für die fertige Version 2.0 von TV Central plant Sceneo, eine spezielle Bedienoberfläche nur für das Verteilen von Videos zu implementieren. Das Streaming-Frontend soll es gestatten, Live-TV, zeitversetztes Fernsehen und Videoaufnahmen per drahtgebundenem oder Funk-Netzwerk auf stationäre sowie mobile Clients zu verteilen.

Internet-basierter Programmführer

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Bereits in der vorliegenden Software vorhanden ist der Internet-basierte Programmguide tvtv. Statt bisher TV Movie liefert jetzt der Online-Fernsehprogrammanbieter tvtv Daten über die Sendungen der folgenden sieben Tage auf den Bildschirm des Anwenders. Die Vorteile sind mehr Informationen zu den Sendungen und die Verfügbarkeit von Daten zu ausländischen Programmen. Unberücksichtigt bleiben allerdings die EPG-Daten von DVB-Sendern. Sie wertet TV Central weder in der aktuellen noch in der kommenden Ausgabe 2.0 aus, wohl auch, damit tvtv 2,50 Euro für das Monatsabo kassieren kann. Abgesehen von den Internet-Gebühren kostenfrei ist dagegen die Abfragemöglichkeit für die Online-Enzyklopädie Wikipedia. Auf dem Testsystem gibt jedoch es Schwierigkeiten bei der Kombination mehrerer Suchworte und der Darstellung von Bildern zu den Artikeln.

Bis es die finale Version 2.0 im Laden zu kaufen gibt, will Hersteller Sceneo TV Central um Funktionen wie eine Bild-in-Bild-Darstellung parallel arbeitender TV-Karten ergänzen. Auch eine Videoschnitt-Applikation, neue Module für die Programmvorschau und die Aufnahmeplanung sowie eine kostenpflichtige AC3-Soundunterstützung sind vorgesehen. Abseits der Multimedia-Funktionalität soll die Software um Voice over IP als Alternative zu den bestehenden ISDN-Features erweitert werden.

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