Lightscribe-Technik
Labeldruck per Laser

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Die Lightscribe-Technik

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W er CDs oder DVDs brennt, kennt das Problem: Der fertige Rohling wird mit einem Stift beschriftet und verschwindet in einem Stapel ähnlich aussehender Datenträger. Dann schnell eine CD in der Sammlung zu finden, fällt schwer. Professioneller sind Klebe-Labels, die man aber exakt anpassen muss, um Lesefehler durch Unwuchten zu vermeiden. Gute Qualität liefern CD-Printer. Labeldruck ist jedoch ein teurer Spaß, denn neben Drucker und Tinte gehen auch die Medien ins Geld: Verbatims 10er-Pack bedruckbarer CDs kostet knapp 80 Cent mehr als normale Rohlinge.

HP geht mit der Lightscribe-Technik nun neue Wege: Hier bedruckt der Brenner selbst die Medien. PCpro hat das Verfahren am DVD-Writer 640i von HP getestet.

Labels mikrometergenau brennen

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Schrift oder Bilder werden bei Lightscribe mit dem Laufwerkslaser aufgebracht: Der Anwender legt dazu den speziell beschichteten Rohling einfach mit der Labelseite nach unten ins Laufwerk. Die Motive setzen sich aus einzelnen, in konzentrischen Kreisen gebrannten Lasermarkierungen zusammen.

Für exaktes Schreiben positioniert ein Tracking-Mechanismus den Laserstrahl mikrometergenau über der Rohlings-Beschichtung. Beim Label-Brennvorgang kommt auch bei DVD-Brennern der CD-Laser zum Einsatz: Dessen Wellenlänge von 780 Nanometern ist für Lightscribe besser geeignet als die des DVD-Lasers (650 nm).

Lightscribe-Medien bieten bislang nur einen monochromen Anstrich. Laut HP soll es zukünftig mit entsprechenden Rohlingstypen aber auch möglich sein, farbige Motive zu erstellen. Die Brenngeschwindigkeit soll sich laut Hersteller ebenfalls noch erhöhen: Derzeit benötigt man für ein vollflächiges Label rund 30 Minuten.

Diverse Software-Tools unterstützen die Lightscribe-Technik bereits. Hierzu zählen Express Labeler von Sonic Solutions und Intervideo Disclabel. Auch die Brennsuiten von Roxio und Nero werden die Lightscribe-Fähigkeit über ein Update bekommen.

Erstes Lightscribe-System im Test

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In einem ersten Test mit dem im HP Pavilion K831 eingebauten DVD-Writer 640i kann die Lightscribe-Technik überzeugen: Die Schichten sind absolut wisch-, relativ kratzfest und sehen trotz eingeschränkter Farbigkeit sehr gut aus. Noch im Frühjahr 2005 wird der DVD-Rekorder auch einzeln als IDE- oder USB-2.0-Version erhältlich sein. Weitere Hardware-Hersteller wie LG, Philips und Toshiba wollen ebenfalls nicht nachstehen und werden noch im Laufe des ersten Quartals 2005 Lightscribe-fähige Laufwerke vorstellen.

Lightscribe-Rohlinge sind bereits von Verbatim erhältlich und wie bedruckbare Medien gegenwärtig noch teurer als normale Datenträger. So veranschlagt Verbatim für einen 10er-Pack Lightscribe-CD-Rohlinge rund 11 Euro über 6 Euro mehr als herkömmliche Scheiben. Genaue Preise für DVD-Medien konnte der Hersteller bis Redaktionsschluss nicht nennen. Lightscribe-Rohlinge werden zukünftig auch von HP selbst, CMC Magnetics, Imation, Memorex und Moser Baer India erhältlich sein.

Manuelles Beschriften ist passé

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Die Lightscribe-Methode hat klare Vorteile gegenüber den bislang genutzten Labeling-Verfahren: Die manuelle Beschriftung eines Rohlings sieht meist billig aus und kann beim Auftragen verschmieren. Bedruckte Klebe-Etiketten wirken zwar professioneller, müssen aber absolut exakt zentriert werden, damit keine Unwuchten auftreten. Wird hier gepatzt, kann im Extremfall nicht nur der Rohling, sondern auch das Laufwerk beschädigt werden, wenn das Medium komplett zerspringt. Am besten sehen Datenträger aus, die mit Tintenstrahler bedruckt wurden, etwa mit dem Canon iP4000. Derart bedruckte Datenträger sind von professionellen Siebdruck-Verfahren nicht zu unterscheiden. Allerdings kostet ein solcher Drucker ab 150 Euro Kosten für die Tinte nicht eingerechnet.

Lightscribe dagegen kommt ohne Aufpreis mit dem DVD-Brenner. Laut HP sind geringe Modifikationen an der Hardware notwendig, um einen Rekorder zum Lightscribe-Schreiberling zu konvertieren. Ein Nachrüsten über ein Firmware-Update ist deshalb nicht möglich.

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