Stadtverwaltung Pekings zieht nach Kritiken Großauftrag an Microsoft zurück
Die Stadtverwaltung Pekings hat nach massiven Kritiken eine größere Software-Bestellung bei Microsoft zurückgezogen. Diese hatte ein finanzielles Volumen von 3,5 Millionen Dollar. Microsoft China kündigte daraufhin laut der britischen Wirtschaftszeitung ‘
Financial Times‘ (Dienstagsausgabe) an, die Verhandlungen mit der Stadtverwaltung zu intensivieren um doch noch ein Zustandekommen des Vertrages zu erreichen.
Die Pekinger Verwaltung hatte nach Angaben informierter Kreise Windows- und Office-Lizenzen bei Microsoft geordert, als bekannt wurde, dass in mehreren Abteilungen illegale Kopien der Software aus Redmond eingesetzt wurden.
Lokale Software-Anbieter griffen die Vereinbarung jedoch an, da keine öffentliche Ausschreibung stattfand. Dies fiel bei Vertretern der chinesischen Regierung auf fruchtbaren Boden. Das Ministerium für Wissenschaft und Technologie veröffentlichte daraufhin in der vergangenen Woche den Entwurf einer neuen Dienstanweisung, dass in staatlichen Behörden vorrangig Produkte chinesischer Hersteller einzusetzen seien.
Das chinesische Technologiemagazin ‘
Chinabyte‘ wertete die Stornierung des Auftrags als “vollständigen Sieg” des Ministeriums. Es sei richtig sicherzustellen, dass in Behörden nur lizenzierte Software eingesetzt wird; nicht nach lokalen Alternativen Ausschau zu halten wäre jedoch falsch, so ein Manager des chinesischen Software-Anbieters Evermore. “Derzeit verwenden viele Anwender Microsoft-Produkte illegal. Man kann jedoch die Entscheidung über die zukünftig einzusetzende Software nicht allein auf der Basis treffen, was in der Vergangenheit genutzt wurde”, so der Manager weiter. (mk)
(
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