Musikindustrie: GEMA-Vorstand gefährdet Phonoline

WorkspaceZubehör

Für Phonoline, die neue Download-Plattform der deutschen Musikindustrie,
sind die erforderliche urheberrechtlichen Lizenzen nicht eingeholt
worden. Diese Meinung vertritt zumindest die Verwertungsgesellschaft
GEMA in einem offenen Brief an Bundeskanzler Gerhard Schröder. Der
Vorgang sei “ein Zeichen dafür, dass seitens der so genannten
Musikindustrie die Rechte der Urheber nicht so im Vordergrund stehen,
wie die Urheber dies wünschen”, schrieb GEMA-Chef Reinhold Kreile.

Schröder hatte die als Großhandelslösung konzipierte Plattform der fünf großen
Musikkonzerne Universal Music, Sony Music, Warner Music und BMG und EMI
feierlich auf der CeBIT eröffnet. Die deutsche Landesgruppe der IFPI
(International Federation of Phonographic Industry) bezeichnete die
Forderungen der GEMA heute als “völlig überzogen”. Insbesondere für den
“New Media”-Bereich (Music-on-Demand, Ruftonmelodien), gefährde die GEMA
nachhaltig das Musikgeschäft der Zukunft.

Doch nicht nur
die Höhe der geforderten Lizenzen sei das großes Problem, die GEMA wolle
von jedem Internet-Händler separat Vergütungen einfordern, statt die
Lizenzen mit den verantwortlichen Musikfirmen als Eigentümer des
Repertoires zu klären. Für IFPI-Sprecher Hartmut Spiesecke steht daher
fest: “Das Musikgeschäft der Zukunft würde dadurch zu einem teuren,
administrativ aufwändigen und unflexiblen Marathon. Mit solchen Fesseln
kann ein neuer Verwertungsbereich nicht vernünftig entwickelt werden.”

Runde-Tisch-Gespräche hat der Phonoverband nach dem “Offenen Brief” verärgert
abgesagt. Die GEMA habe das wohl wichtigste Projekt der Musikwirtschaft
zur Öffnung des legalen Download-Marktes zu torpedieren versucht, so
Spiesecke. (dd)

(
de.internet.com
– testticker.de)

Weitere Infos:

Phonoline


Gema


IFPI

Lesen Sie auch :