HP entlässt in Deutschland über 1000 Mitarbeiter

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Der Aufsichtsrat von HP Deutschland hat beschlossen, bis Oktober den Standort Rüsselsheim zu schließen. Betroffen sind 1100 Mitarbeiter im Bereich Enterprise Service (ES), von denen etwa 250 zu Opel und zu Partnern wechseln werden.”Uns ist bewusst, dass das für die Betroffenen ein sehr schmerzhafter Schritt ist”, sagt Volker Smid, Deutschlandchef von HP, gegeüber dem Handelsblatt.

Rüsselsheim ist in Deutschland Hauptstandort der zugekauften Service-Tochter EDS, einer Ausgründung von General Motors. Der Autobauer war auch Jahre späte rnoch ein wichtiger Kudnen. Nun will General Motors IT-Projekte verstärkt wieder in-House abwickeln und verzichtet daher auf die Dienste von HP.

Die Betroffenen haben um 15.30 Uhr am Freitag per E-Mail von ihrer Entlassung erfahren. Bereits im September hatte HP Deutschland sich von 450 Mitarbeitern getrennt, damals aber den Bereich Services ausgespart.

“Die Schließung von Rüsselsheim ist Ausdruck der sich veränderten Anforderungen an den IT-Markt in Deutschland”, sagte HP-Deutschlandchef Smid dem Handelsblatt. HP werde künftig mehr Leistungen aus weltweit verteilten Kompetenzzentren abrufen. “Nur so können wir unseren Kunden die notwendige Qualität zu einem angemessenen Preis bieten”.

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) warnt Hewlett Packard (HP) vor den Konsequenzen der beabsichtigten Massenentlassungen im Bereich Enterprise Service (ES). “Die Beschäftigten sollen hier für Managementfehler gerade stehen, ohne dass eine Strategie erkennbar wird, wohin sich HP in Deutschland entwickeln soll. Wir fordern eine langfristige Personalplanung und Entwicklungsmöglichkeiten für die Beschäftigten im Konzern”, begründen Verdi-Sprecher Thomas Müller und Johannes Katzan von der IG Metall, beide Aufsichtsratsmitglieder der HP Deutschland GmbH, ihre Ablehnung der Pläne der Geschäftsführung.

IG-Metall-Bezirksleiter Armin Schild nannte die Entscheidung einen Fehler. Sie sei ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten. Diese hatten aus einer Mail von der Schließung erfahren, bevor in der Zentrale in Böblingen die Details erläutert wurden. Gewerkschaft und Betriebsrat würden nicht tatenlos zuschauen, wie 1100 qualifizierte Jobs einem fragwürdigen Handstreich-Manöver zum Opfer fielen, erklärte Schild.

Smid kündigte an, man wolle in Rüsselsheim betriebsbedingte Kündigungen vermeiden. “Man kennt HP aus der Vergangenheit als ein Unternehmen, das solche Maßnahmen im Einvernehmen mit dem Betriebsrat gestaltet.” Konkret wolle er den Gesprächen mit Arbeitnehmervertretern aber nicht vorgreifen.

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