Intel beendet das McAfee-Abenteuer
Das vor sechs Jahren für 7,68 Milliarden Dollar gekaufte Unternehmen wird jetzt in ein eigenständiges Unternehmen ausgelagert. Daran wird Intel 49 Prozent halten, 51 Prozent bekommt das Investmentunternehmen TPG. Von ihm bekommt Intel 1,1 Milliarden Dollar, von der neuen Firma McAfee 2 Milliarden.
Nach sechs Jahren gibt Intel den Versuch auf, eine eigenständige Sparte für IT-Sicherheit aufzubauen. Dafür hatte das Unternehmen vor sechs Jahren für 7,68 Milliarden Dollar das Unternehmen McAfee gekauft. Das wird nun, nachdem es bereits im Frühjahr um einige Produktreihen bereinigt wurde, komplett wieder ausgegliedert.
Im Rahmen der Transaktion erhält Intel vom Investor TPG 1,1 Milliarden Dollar. Der bekommt dafür einen Anteil von 51 Prozent an dem neuen Unternehmen. Außerdem erhält Intel von der Firma McAfee eine als Dividende bezeichneten Betrag von rund 2 Milliarden Dollar. Intel besitzt künftig dann noch 49 Prozent an dem Unternehmen.
Der jetzt erfolgten Ausgliederung der Sparte war ein gründliches Großreinemachen vorausgegangen. Bereits im Oktober vergangenen Jahres hatte Intel diverse Security-Produkte und -Dienste abgekündigt. Dazu gehörte das McAfee Email Gateway, das als Hardware-Appliance, Virtual-Appliance und Blade Server angeboten wurde. Ebenfalls komplett eingestellt wurde auch der McAfee Quarantine Manager.
Außerdem wurden mehrere im SaaS-Modell angebotene Dienste rund um E-Mail-Security abgekündigt. Betroffen waren Dienste für Verschlüsselung, Archivierung, Schutz, Verfügbarkeit sowie den Schutz von E-Mails auf Endgeräten. Den Verkauf der von McAfee her bekannten SaaS-Endpoint- sowie der SaaS-E-Mail-Sicherheits- und Archivierungslösungen hat Intel Security zum Januar 2016 eingestellt. Die Mehrzahl der Lizenzen und der Support laufen daher Ende 2017 aus. Lediglich für ausgewählte Lizenzen wird es noch bis 2021 eingeschränkten Support geben.
Der aktuelle Schritt kommt also nicht überraschend. Überrascht zeigten sich allerdings vor sechs Jahren bei der Übernahme des Sicherheitsspezialisten die Branchenbeobachter. Davon zeugt auch der folgende Witz: “Paul Otellini erklärt im Meeting: “Wir brauchen Antivirus, kauft McAfee!” Einige Zeit später erklärt der Assistent: “Wir haben McAfee gekauft, und jetzt?” Darauf Otellini: “Welche Version?”
[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]
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