Kindle Oasis: Amazon zeigt seinen bislang teuersten E-Book-Reader
Der Amazon Kindle Oasis ist ab sofort als WLAN- oder UMTS-Version für rund 290 respektive 350 Euro vorbestellbar. Er soll dann ab 27. April ausgeliefert werden. Besonderheiten sind vor allem die dicker ausgeführte Griffseite und die Lederhüllen mit integriertem Akku.
Amazon hat den von CEO Jeff Bezos bereits vergangene Woche in Aussicht gestellten E-Reader Kindle Oasis nun auch offiziell präsentiert. Er wird wie die Modelle Paperwhite und der Voyage in einer WLAN-Version oder einer Ausführung mit kostenlosem Internetzugang via UMTS erhältlich sein. Beide können ab sofort für 289,99 Euro respektive 349,99 Euro vorbestellt werden. Eine Variante mit Werbeeinblendungen ist nicht vorgesehen.
Die E-Ink-Anzeige bietet wie beim Paperwhite und Voyage eine Pixeldichte von 300 dpi. Der Oasis ist mit 4 GByte Speicher ausgestattet. Wie gewohnt werden zudem alle Amazon-Inhalte kostenlos in der Cloud gespeichert. Die WLAN-Übertragung erfolgt nach 802.11 b/g/n.
Erhöht wurde die Anzahl der verbauten LEDs: beim Paperwhite kamen vier und beim Voyage sechs zum Einsatz, beim Oasis sind es nun zehn LEDs. Sie sind zudem nicht mehr im unteren Bereich sondern seitlich untergebracht. Die kürzere zu überbrückende Distanz und die höhere Anzahl an LEDs sollen für eine gleichmäßigere und hellere Ausleuchtung sorgen. Einen Umgebungslichtsensor scheint der Oasis nicht mehr zu benötigen – jedenfalls hat Amazon auf ihn verzichtet.
Der Kindle Oasis bietet eine Displaydiagonale von 6 Zoll, misst 12,2 mal 14,3 Zentimeter und wiegt 131 Gramm. Zum Vergleich: Der Kindle Voyage kommt auf 16,2 mal 11,5 Zentimeter und 180 Gramm, der Paperwhite auf 16,9 mal 11,7 Zentimeter und 205 Gramm. Die Dicke des neuen E-Readers von Amazon liegt zwischen 3,4 Millimeter und 8,5 Millimeter.
Die Seite des Gehäuses, die deutlich dicker ausfällt, dient als Griff. Hier sind auch zwei physische Tasten zum Vor- und Zurückblättern vorhanden. Ein Lagesensor sorgt dafür, dass sich das Bild automatisch um 180 Grad dreht, sobald das Gerät in die andere Hand genommen wird. Alternativ kann auch per Touchscreen geblättert werden und auch die übrige Bedienung über den Touchscreen erfolgen.
Eine Neuerung ist die mitgelieferte Lederhülle mit integriertem Akku. Sie ist in Schwarz, Dunkelrot oder Braun erhältlich und wird mittels eines Magneten an der Geräteunterseite befestigt. Die Hülle ist so geformt, dass zusammen mit dem E-Reader wieder ein Quader entsteht. Der Zusatzakku in der Hülle hat eine Kapazität von 1290mAh. Er lädt den im Kindle Oasis integrierten Akku automatisch auf, sobald Gerät und Hülle miteinander verbunden sind. Laut Amazon lässt sich so bis 21 Stunden lesen – respektive acht Wochen lang pro Tag je eine halbe Stunde, sofern die Drahtlosverbindung ausgeschaltet ist.
In Bezug auf die technische Ausstattung hat Amazons mindestens 249 Euro teure Neuvorstellung dem schon für 159 Euro erhältlichen, hierzulande größtem Konkurrenten Tolino Vision 3 HD nicht viel voraus. Auch der bringt in seiner seit Oktober aktullen Ausführung ein 6-Zoll-Display mit einer Pixeldichte von 300 ppi, Zugriff auf 25 GByte Cloud-Speicher, für etwa 25.000 E-Books, 4 GByte internen Speicher und ermöglicht einhändiges Umblättern durch Antippen der Rückseite. Mit 11,4 mal 16,3 Zentimetern fällt er etwas schmaler aber dafür etwas höher aus als der Kindle Oasis. Allerdings ist der Tolino durchweg 8,1 Millimeter dick und wiegt 174 Gramm.
Lederhüllen (ohne Akku) sind hier ab rund 15 Euro zusätzlich erhältlich, hochwertigere aus echtem Leder kosten aber auch schon knapp 50 Euro. Ein Vorteil des Tolino Vision 3D ist die zumindest kurzzeitige Wasserfestigkeit: Laut Anbietern lässt er sich für bis zu 30 Minuten in maximal ein Meter Meter Tiefe in Süßwasser eintauchen oder – falls Kaffe oder Limonade darüber geleert wurde – auch einfach mit Wasser abspülen. Ein weiterer Vorteil, den er sogar mit dem schon für 119 Euro erhältlichen, ebenfalls 6 Zoll großem Tolino Shine 2 HD gemeinsam hat, ist die Offenheit für allle E-Book-Formate – ePUB, PDF sowie TXT – und die Kompatibilität zu den E-Books der öffentlichen Leihbibliotheken.
[mit Material von Anja Schmoll-Trautmann, ZDNet.de]
Die Kollegen der ITespresso-Schwestersite Übergizmo hatten bereits Gelegenheit, sich den Kindle Oasis genauer anzusehen.
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