Xeon E5-2600 v4: Intel präsentiert Prozessorfamilie mit bis zu 22 Kernen
Die jüngste Xeon-Generation wurde speziell für Zwei-Sockel-Systeme entwickelt. Insbesondere virtuelle Maschinen sollen durch Optimierungen wie Intel Resource Director eine Leistungssteigerung erfahren. Für die Premiumausführung Xeon E5-2699 v4 mit 22 Prozessorkernen werden 4115 Dollar fällig.
Intel hat eine neue Generation an Xeon-CPUs für Workstations und Server präsentiert. Die Produktfamilie namens Xeon E5-2600 v4 (PDF) besitzt bis zu 22 Prozessorkerne und ermöglicht mittels Hyperthreading bis zu 44 Threads pro Sockel. Die Chips wurden für Zwei-Sockel-Systeme entwickelt. Intel kündigte überdies die Erweiterung seines SSD-Portfolios für Rechenzentren an.
Den Zugriff auf häufig benötigte Daten soll der bis zu 55 MByte große Last-Level-Cache (LLC) des Xeon E5-2600 v4 erleichtern. Zudem unterstützt der Chip bis zu 24 DIMMs pro Zwei-Sockel-Server, wovon vor allem “datenhungrige” virtuelle Maschinen profitieren sollen. Die maximale Geschwindigkeit des DDR4-Speichers hebt Intel von 2133 auf 2400 MHz an.
Intels TSX-Befehlssatz soll derweil auf mehrere Threads verteilte Arbeitslasten beschleunigen. Der AVX2-Befehlssatz erhöht hingegen die Geschwindigkeit von Fließkomma- und Integer-Berechnungen. Fließkommaoperationen sollen um bis zu 31 Prozent schneller ausgeführt werden.
Die jüngsten Xeon-Prozessoren wurden aber auch für die Verarbeitung von Verschlüsselungsalgorithmen ausgelegt. Bei der Initiierung von auf RSA, ECC und SHA basierenden Protokollen soll die Leistung um bis zu 70 Prozent steigen. Zudem verfügen die Chips über einen Zufallszahlengenerator für Sicherheitsschlüssel und einen Zufalls-Bit-Generator für softwarebasierte Lösungen.
Die automatische Ressourcenverwaltung im Rechenzentrum soll indes Intels Resource-Director-Technologie verbessern. Sie soll insbesondere durch ein neues Level-3-Cache-Management die Performance von virtuellen Maschinen um den Faktor 4,1 steigern. Unter anderem kündigte die Nasdaq an, ihr Tradingsystem künftig virtuell zu betreiben. Bislang habe die Performance von virtuellen Maschinen dafür nicht ausgereicht, sagte Sandeep Rao, Principle Technologist der Nasdaq.
Das Spitzenmodell Xeon E5-2699 v4 mit 22 2,2 GHz schnellen Kernen und 55 MByte LLC kostet 4115 Dollar. In der einfachsten Ausführung (1,7 GHz, 6 Kerne, 15 MByte LLC) werden 213 Dollar fällig. Zudem offeriert Intel Varianten mit optimiertem Prozessortakt, mit besonders niedrigem Energieverbrauch, für Workstations sowie für Storage und Kommunikation.
Server auf Basis der neuen Xeon-Chips bietet unter anderem Hewlett Packard Enterprise an. Sie finden sich in der neunten ProLiant-Generation, die HPE erstmals auch mit Persistent Memory ausstattet. Dell integriert sie dagegen in seine aktuellen Precision-Desktops, die für die Erstellung und das Betrachten von Virtual-Reality-Inhalten ausgelegt sind.
Darüber hinaus hat Intel neue Solid States Drives der Modellreihen DC P3320 und P3520 sowie D3700 und D3600 präsentiert. Erstere sind Intels erste SSDs mit 3D-Nand-Speicher. Sie sollen fünfmal mehr Leistung bieten als SATA-basierende SSDs. Letztere sind wiederum Intels erste Dual-Port PCI-Express-SSDs, die das NVMe-Protokoll nutzen. Das Dual-Port-Design erhöht laut Intel die Redundanz und schützt damit vor Datenverlust bei besonders wichtige Storage-Aufgaben. Im Vergleich zu Dual-Port-SAS-Lösungen soll das Modell D3700 eine sechsmal höhere Leistung bieten.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
<!– Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Prozessoren aus? Testen Sie Ihr Wissen – mit 15 Fragen auf ITespresso –>Tipp: Wie gut kennen Sie sich mit Prozessoren aus? Überprüfen Sie Ihr Wissen – mit dem Quiz auf silicon.de.