uTest startet Netzwerk für Software-Tester
Der Crowdtesting-Anbieter hat es eigens für Spezialisten der Qualitätssicherung in der Softwareentwickelung konzipiert. Die Plattform soll Neulingen und erfahrenen Testern unter anderem die Möglichkeit bieten, kostenlose Weiterbildungsangebote wahrzunehmen, eigene Inhalte zu erstellen und bezahlte Testing-Projekte zu finden, etwa bei BMW.
Crowdtesting-Anbieter uTest hat den Start eines Software-Tester-Netzwerks bekannt gegeben, welches eigens für Spezialisten der Qualitätssicherung in der Softwareentwickelung konzipiert wurde. Als Anlaufstelle sowohl für Neulinge als auch für erfahrene Tester soll die Plattform Mitgliedern die Möglichkeit bieten, kostenlose Weiterbildungsangebote wahrzunehmen, eigene Inhalte zu erstellen, sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen und bezahlte Testing-Projekte zu finden. Bis jetzt besteht die weltweite uTest-Community aus über 200.000 Mitgliedern und ist laut Anbieter damit die weltweit größte. Das erklärte Ziel ist es, Millionen von Testern rund um den Globus zu vernetzen.
Das 2008 gegründete uTest, das seit 2014 unter dem Namen Applause firmiert und das deutsche Crowdtesting-Unternehmen Testhub übernommen hat, will künftig zum professionellen Netzwerk für jeden werden, der mit dem Bereich Softwarequalität zu tun hat – dazu zählen auch Entwickler für automatisierte Testings, Sicherheits- und Usability-Experten sowie Quality-Assurance-Spezialisten (QA). Mitglieder der uTest-Community können weiterhin zu bezahlten Testing-Zyklen eingeladen werden. Die Top-Tester unter ihnen bekommen als Anreiz mehrere 10.000 Dollar im Jahr für ihre Tätigkeit.
Hierzu erhalten die uTest-Mitglieder eine Auflistung bezahlter Angebote von Applause, auf die sie sich bewerben können. Darunter fallen auch bezahlte Testing-Projekte für Kunden wie Google, Netflix, Amazon und BMW. Für das Auffinden von Bugs in Kunden-Apps und das Einbringen von relevanten Inhalten für andere Mitglieder – etwa in Form von Artikeln, durch das Vorbereiten von Weiterbildungskursen oder anhand der Rezension von Testing-Tools – können sich die Tester zusätzlich noch “uPoints” und Badges verdienen.
Des Weiteren offeriert die sogenannte “uTest University” Inhalte zur persönlichen Weiterbildung hinsichtlich aktueller Themen wie dem Testen von Android-Apps, responsivem Web-Design, Internet der Dinge oder automatisierten Testings. In Foren können Tester zudem mit Gleichgesinnten diskutieren. Das Themenspektrum reicht laut Anbieter von Karriere-Tipps über Tutorials und Techniktrends bis hin zu Inhalten wie Contests und Verlosungen.
Darüber hinaus dürfen Mitglieder ihre eingesetzten Software-Testing-Tools bewerten und rezensieren, um anderen die Wahl der geeigneten Werkzeuge zu erleichtern. Anbieter entsprechender Tools können sich auf diese Weise direkt mit ihrer Zielgruppe vernetzen.
In Form von Branchenevents bietet sich außerdem sowohl für Tool-Anbieter als auch für Veranstalter die Möglichkeit, Veranstaltungen, Meet-ups und Webinare zu präsentieren. Teilnehmer bei uTest können hier auch eigene Events einreichen, sich über relevante Veranstaltungen informieren und diese in ihren Kalender übernehmen.
Neben uTest gibt es noch weitere Software-Testing-Plattformen am Markt. Eine davon wird durch das Münchner Start-up Testbirds betrieben, das 2014 eine Finanzspritze in Höhe von 2,1 Millionen Euro erhielt. Das Unternehmen konnte damals auf 3000 Tester pro Monat verweisen, die unter anderem für Kunden wie 1&1, Allianz, Audi, Deutsche Post und RedBull Software und Webangebote mit unterschiedlichen Endgeräten und Erfahrungsschatz testen.
Für sie finden die bei dem Münchner Unternehmen “Birds” genannten Tester Bugs und geben ihnen Feedback, wie sie die Usability ihrer Angebote verbessern können. Entwickler können von den “Birds” etwa Apps für mobile Endgeräte sowohl für iOS, Android, Windows Phone und Blackberry OS sowie Webanwendungen, etwa für Onlineshops und Webseiten, oder Software testen lassen.
Mit Testcloud.io gibt es darüber hinaus auch einen cloudbasierenden Testing-Dienst. Im vergangenen Jahr hatte der Berliner Anbieter eine Plattform für “Continuous Testing” gestartet. Statt, wie in vielen Development-Projekten üblich, Testsitzungen nur beim Erreichen bestimmter Meilensteine festzulegen, sollen Entwickler damit dabei unterstützt werden, ihre Programme und Services andauernd auszuprobieren. So sollen sie den dynamischen Bedingungen des Marktes besser gewachsen sein.
Tipp der Redaktion: Nach Crowdfunding kommt Crowdworking. Immer mehr Dienstleister bieten die Möglichkeit, Projekte von einem Heer externer Mitarbeiter erledigen zu lassen. ITespresso erklärt , wie Crowdworking funktioniert, warum Gewerkschaften skeptisch sind – und was das Thema mit der Suche nach Aliens zu tun hat.