Stahlnetz ermöglicht kostenlose und verschlüsselte Telefongespräche

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header-stahlnetz-2 (Bild: Uteelcom)

Die Sprachverschlüsselungs-App bietet für maximal 9,95 Euro Mitgebühr pro Monat eine 256 Bit starke durchgängige AES-Verschlüsselung. Sie chiffriert Telefonate über das VoIP-Protokoll. Übertragen werden sie via WLAN respektive UMTS und LTE. Für Firmen steht zusätzlich eine Serverlösung bereit.

Das auf Lösungen im Sicherheits- und Telekommunikationsbereich spezialisierte Unternehmen Uteelcom hat die Anwendung Stahlnetz vorgestellt, mit der sich weltweit und kostenlos Ende-zu-Ende-verschlüsselte Telefonate über Smartphone und Tablet führen lassen. Die laut Anbieter abhörsichere Lösung kann unabhängig von Telefonanbieter und Internetzugang genutzt werden. Für Firmen steht zusätzlich eine Servervariante bereit.

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Die Stahlnetz-App nutzt zur Sprachverschlüsselung eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (Bild: Uteelcom).

Die Stahlnetz-App für Android und iOS, die voraussichtlich im Januar 2016 auf der Anbieter-Homepage sowie im Apple Store und bei Google Play verfügbar sein soll, richtet sich nach Herstellerangaben unter anderem an mittelständische Firmen und Privatnutzer. Voraussetzung für den Einsatz ist, dass die Anwendung auf beiden Smartphones respektive Tablets installiert ist, die miteinander kommunizieren wollen. Weitere Hardware oder eine spezielle SIM-Karte wird nicht benötigt. Allerdings müssen sich Anwender zunächst einmalig registrieren, um sich am Stahlnetz-Server anzumelden.

Die über Stahlnetz geführten Telefonate werden durch eine 256 Bit starke durchgängige AES-Verschlüsselung abgesichert. Die Schlüsselaushandlung erfolgt dabei für jedes Gespräch dynamisch. Das bedeutet, der jeweilige 256-Bit-Hashwert ändert sich alle fünf Sekunden, sodass ihn ein potenzieller Angreifer alle fünf Sekunden neu entschlüsseln müsste.

Das unterscheide Stahlnetz auch von den Mitbewerberlösungen, da diese lediglich mit einem zu Gesprächsbeginn ausgehandelten Code arbeiteten, wie Uteelcom erklärt. Auf diese Weise müsse ein Angreifer das Telefonat nur einmalig entschlüsseln, um unmittelbaren Zugriff auf die Inhalte zu bekommen.

Stahlnetz nutzt für die chiffrierte Sprachverbindung Voice over IP (VoIP), wobei das Verfahren SIP over TLS für die Verschlüsselung der Signalisierung und ZRTP als Schlüsselaustauschprotokoll bei der Sprachübertragung zum Einsatz kommt. Die Telefonate werden dann via WLAN respektive über UMTS und LTE übertragen. Zukünftig ist zudem eine Chiffrierung von SMS geplant, ein verschlüsselter Chat ist bereits integriert.

Die Verbindungsaufbau erfolgt über den zentralen Telefonvermittlungsserver, der wiederum in einem nach Unternehmensangaben zertifizierten und hochverfügbaren Rechenzentrum von Uteelcom steht. Um das Ausfallrisiko zu minimieren, wird ein zweiter Server synchron gespiegelt und kann so kurzfristig die Erreichbarkeit des Dienstes gewährleisten.

Der Anbieter beteuert dass er – abgesehen von der Telefonnummer und eventuell der Kreditkartennummer des Kunden – keinerlei personenbezogene Daten erhebt oder auf seinen Servern speichert. Die Stahlnetz-App steht künftig in Form eines Sicherheitspakets gegen eine monatliche Mietgebühr von maximal 9,95 Euro zur Verfügung. Darin enthalten sind regelmäßige Updates, Anpassungen an Systemaktualisierungen sowie Erweiterungen der App.

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Die Stahlnetz-App lässt sich sowohl für Android als auch für iOS verwenden. Voraussetzung für eine erfolgreiche Nutzung ist, dass sie auf beiden Smartphones installiert ist (Bild: Uteelcom).

Abhängig von der Anzahl der Mitarbeiter ist das App-Paket auch günstiger erhältlich. Überdies bietet Uteelcom über eine aktuell laufende Kickstarter-Kampagne die Möglichkeit, das Stahlnetz-Projekt finanziell zu unterstützen und darüber Rabatte zu erhalten. Kleine und mittelgroße Unternehmen können sich beispielsweise mit einem Mindestbeitrag von 85 Euro beteiligen und müssen für maximal zehn Mitarbeiter ab dem zweiten Monat 85 Euro zahlen. Der erste Monat ist dann kostenlos.

Des Weiteren steht Stahlnetz auch als Server-Variante für Firmen bereit. Uteelcom stellt hierzu einen Server zur Verfügung, der sich nahtlos in die bestehende Telefonanlage integrieren lässt und über den die Telekommunikation komplett innerhalb der Unternehmensinfrastruktur abgewickelt werden kann. Das Netzwerk ist auf beliebige Firmenstandorte in In- und Ausland erweiterbar.

Auch Vodafone und die Deutsche Telekom bieten eine Sprachverschlüsselungs-App an. Vodafone hatte sein Angebot Secure Call im Januar diesen Jahres angekündigt. Der Provider arbeitete für die App mit der Firma Secusmart zusammen. Secure Call basiert ihm zufolge auf derselben Verschlüsselungstechnologie, die auch die Bundesregierung nutzt. Die App stellt eine Ende-zu-Ende-Sprachverschlüsselung mit 128-Bit-AES zur Verfügung und soll sich auf allen gängigen Mobilbetriebssystemen einsetzen lassen.

Im März 2015 zog auch die Deutsche Telekom nach. Auf der CeBIT stellte sie eine erweiterte Variante ihrer Mobile Encryption App vor. Mit der Smartphone-Anwendung lassen sich sowohl Sprache als auch SMS verschlüsseln. Zudem ermöglicht sie auch chiffrierte Telefonkonferenzen zu dritt sowie abgesicherte Kommunikation von der Telefonanlage im Büro aufs Handy und umgekehrt. Die von der Mobile Encryption App genutzte Verschlüsselungsarchitektur beinhaltet einen Diffie-Hellman-Schlüsselaustausch mit 4096 Bit, Schutz vor Man-in-the-Middle-Attacken, AES-256 sowie Twofish.

Mit Simlar steht zudem auch eine Open-Source-App für die Sprachverschlüsselung bereit. Simlar verschlüsselt IP-Telefonate sowohl für das iPhone als auch für Android-Geräte. Die Gespräche laufen per VoIP über das Internet.

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