Ultrastar He10: HGST bringt heliumgefüllte Festplatte mit 10 TByte

Der Western-Digital-Tochter zufolge handelt es sich um die weltweit erste Festplatte dieser Kapazität mit vertikaler magnetischer Aufzeichnung. Das mit Helium gefüllte 3,5-Zoll-Laufwerk erzielt im Schnitt Übertragungsraten von 249 MByte/s beim Lesen und 225 MByte/s beim Schreiben.
Die Western-Digital-Tochter HGST hat die erste 10-TByte-HDD mit vertikaler magnetischer Aufzeichnung auf den Markt gebracht. Dem Hersteller zufolge liefert die Ultrastar He10 damit die höchste Speicherkapazität, den niedrigsten Energieverbrauch pro Terabyte sowie die höchste Zuverlässigkeit aller derzeit erhältlichen Festplatten. Das 3,5-Zoll-Laufwerk soll sich für Enterprise- und Cloud-Anwendungen eignen.

Die Ultrastar He10 ist mit Helium gefüllt. Dessen Dichte beträgt ein Siebtel der Dichte von Luft, sodass die Strömungseffekte, denen die rotierenden Plattenstapel ausgesetzt sind, geringer ausfallen. Der Motor, der die einzelnen Platter bewegt, benötigt entsprechend weniger Kraft und damit auch weniger Energie. Die jetzt vorgestellte dritte Generation der Helium-Laufwerke hat laut Hersteller einen um 56 Prozent geringeren Watt/TByte-Verbrauch als herkömmliche, luftgefüllte Festplatten.
Auch die Strömungskräfte, die Platten und die für das Positionieren der Schreib- und Leseköpfe zuständigen Trägerarme in Schwingungen versetzen, fallen gegenüber einer mit Luft gefüllten HDD wesentlich geringer aus. Daher lassen sich in einer heliumgefüllten Festplatte die Platter enger anordnen – folglich finden in einem gleich großen Gehäuse mehr Magnetscheiben Platz. Überdies können die Datenspuren so enger zusammenrücken. Darüber hinaus führen die geringeren Scherkräfte und die bessere Wärmeleitfähigkeit von Helium HGST zufolge dazu, dass das Laufwerk kühler und leiser arbeitet.
Bei der Aufzeichnungstechnik setzt die Ultrastar He10 auf das seit Jahren eingesetzte Perpendicular Magnetic Recording (PMR). Dieses kann bei der Schreibdichte pro Platter zwar nicht mit neueren Verfahren wie dem Shingled Magnetic Recording (SMR), bei dem Daten wie Schindeln überlappend gespeichert werden, mithalten, erlaubt im Vergleich dazu aber eine höhere Datenrate.
So erreicht die Ultrastar He10 laut Datenblatt (PDF) eine durchschnittliche Transferrate von 249 MByte/s beim Lesen und 225 MByte/s beim Schreiben. Die bereits seit Juni erhältliche 10-TByte-Festplatte Ultrastar Archive Ha10 nutzt die SMR-Technik, kommt anders als die Neuvorstellung allerdings nur auf 157 MByte/s beim Lesen und 68 MByte/s beim Schreiben.
Als Schnittstelle kommt bei der Ultrastar He10 je nach Ausführung ein SATA- oder SAS-Interface mit 6 beziehungsweise 12 GBit/s zum Einsatz. Die Magnetscheiben rotieren mit 7200 Umdrehungen pro Minute. Die Cache-Größe beläuft sich auf 256 MByte. Die mittlere Betriebsdauer zwischen Ausfällen (MTBF) gibt HGST mit 2,5 Millionen Stunden an, die jährliche Ausfallrate mit 0,35 Prozent.
Das für den Dauerbetrieb ausgelegte 3,5-Zoll-Laufwerk erfordert laut Hersteller mit SATA-Schnittstellen im typischen Betrieb 6,8 Watt und im Ruhezustand 5 Watt. Mit SAS-Interface betragen die Verbrauchswerte 9,5 respektive 5,8 Watt. Die Watt-pro-GByte-Rate liegt somit bei 0,00050 beziehungsweise 0,00058.
HGST liefert die 10-TByte-Festplatte mit einer Garantiezeit von fünf Jahren aus. Unternehmenskunden können die Ultrastar He10 als reines Laufwerk bestellen, sie wird aber auch im Active Archive System von HGST für jene Kunden verfügbar sein, die ein Objektspeichersystem der Petabyte-Größenordnung benötigen.
[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]
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