Vodafone führt verschlüsselte E-Mail für Firmen ein
Mit Secure E-Mail verspricht das Unternehmen Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Sie ist auf PCs, Notebooks, Tablets und Smartphones nutzbar. Secure E-Mail Business kostet 7,95 Euro im Monat. In einigen Tarifen der Reihe Red Business+ ist zu Beginn eine Lizenz für zwei Jahre enthalten.
Vodafone bietet Geschäftskunden ab sofort eine Möglichkeit zur Verschlüsselung ihres E-Mailverkehrs auf zahlreichen Endgeräten. Secure E-Mail kann auf Notebooks und PCs als Outlook Add-in sowie mit den gängigen Browsern verwendet werden. Für Geräte mit Android und iOS steht Secure E-Mail als App zur Verfügung. Die Nutzung von Secure E-Mail Business kostet pro Person 7,95 Euro im Monat.
Die Verschlüsselung erfolgt laut Vodafone auf dem Endgerät des Absenders, die Entschlüsselung auf dem Endgerät des Empfängers. Unternehmen könnten Secure E-Mail in ihre E-Mail-Systeme integrieren und mit vorhandenen E-Mail-Konten und -Adressen nutzen. Mit dem Dienst will Vodafone Firmen jeder Größe ansprechen. Als Ergänzung empfiehlt es ihnen, das im Januar 2014 eingeführte Secure Call, mit dem Telefongespräche verschlüsselt werden.
Für die Verschlüsselung verwendet Vodafone eine Kombination aus AES 256-Bit und RSA 4096-Bit. Die Sicherheitsschlüssel generiert jeweils die Anwendung auf dem Endgerät. E-Mails und Dateianhänge werden dann automatisch verschlüsselt und erst beim Empfänger wieder entschlüsselt. “Damit ist ein Abgreifen sensibler Informationen auf dem gesamten Transportweg ausgeschlossen”, verspricht Vodafone.
Für das Angebot greift Vodafone auf Technologie der deutschen Firma FTAPI zurück, die seit Frühjahr 2014 eine Tochter der QSC AG ist. Gehostet wird Secure E-Mail in einem TÜV- und ISO-zertifizierten deutschen Rechenzentrum.
Bei Secure E-Mail Business stehen pro Nutzer 5 GByte Speicherplatz zur Verfügung. Dateianhänge dürfen bis zu 200 MByte groß sein. Damit will Vodafone auch die Nutzung von Filesharing-Tools überflüssig machen, die in Firmen oft als Sicherheitsrisiko gesehen werden. Für IT-Administratoren bietet Secure E-Mail Business ein Portal für die Nutzerverwaltung. Die können sich über eine Website oder direkt via App registrieren.
Secure E-Mail Business kostet pro Nutzer 7,95 Euro im Monat. Kunden, die bestimmte Mobilfunktarife aus der Reihe Red Business+ gebucht haben oder bis 31. Januar buchen (M+, L+ oder XL+), können die E-Mail-Verschlüsselung zwei Jahre ohne Zusatzkosten nutzen. Der günstigste dieser Tarife, Red M+, umfasst eine Telefon- und SMS-Flat in alle deutschen Netze sowie eine Inklusivvolumen von 6 GByte. Er kostet pro Monat ohne Smartphone 59,95 Euro.
Eine kostenlose Basic-Variante mit eingeschränkten Funktionen aber den laut Vodafone gleichen Standards bei Sicherheit, maximaler Anhanggröße sowie Aufbewahrungsdauer ist ebenfalls verfügbar. Sie ist dafür gedacht, die verschlüsselte Kommunikation mit Partnern und Lieferanten zu ermöglichen.
Die zwar schon lange Zeit propagierte, aber aufgrund der doch erheblichen Komplexität wenig verbreitete E-Mail-Verschlüsselung hat in den vergangenen zwei Jahren erheblich an Popularität gewonnen. Dazu haben zum Einen die Enthüllungen von Edward Snowden beigetragen, zum anderen aber auch eine Reihe neuer Anbieter, die verschlüsselte Kommunikation einfacher machen wollen. Die Telekom hat beispielsweise für Nutzer ihrer Web-Mail-Accounts im Frühjahr 2014 auf verschlüsselte Kommunikation umgestellt und erst kürzlich zusammen mit dem Fraunhofer SIT für Frühjahr 2016 eine für den privaten Gebrauch kostenlose, von jedermann nutzbare Möglichkeit zur E-Mail-Verschlüsselung angekündigt. Die Partner denken bereits auch an Lösungen für Unternehmen, die dann aber kostenpflichtig sein sollen.
Das als “Volksverschlüsselung” bezeichnete Angebot wird zuerst Windows-Nutzern zur Verfügung stehen. Die können es zum Beispiel mittels Outlook oder Thunderbird verwenden. Versionen für Mac OS X, Linux, iOS und Android sind in Vorbereitung. Zur Verschlüsselung unterstützt die Software zunächst den S/MIME-Standard. Der Support für OpenPGP soll folgen.
Fraunhofer wird den Quellcode der Software veröffentlichen. Damit soll Experten die Möglichkeit gegeben werden, sie auf Hintertüren zu überprüfen. Eine weitere quelloffene Alternative ist das Angebot des Unternehmen Tutanota aus Hannover. Als Plug-in für Outlook kostet Tutanota mit 1 GByte Speicher und eigener Domain pro Nutzer 2 Euro im Monat. Für die Browser-Nutzung (Premium) wird 1 Euro pro Nutzer und Monat verlangt. Privatpersonen können das Angebot kostenlos verwenden. Ebenfalls ein auf Open Source basierendes Angebot hat Mailbox.org entwickelt. Hier gibt es unter anderem Familien-Accounts und die Möglichkeit, PGP-Verschlüsselung ohne Browser-Plug-in zu nutzen.
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