Umbau fallen bei HP weitere 30.000 Stellen zum Opfer

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HP (Bild: Hewlett-Packard)

Die neuerlichen Entlassungen sind Teil eines aktualisierten Restrukturierungsplanes. Er belastet das ab 1. November in zwei Teilen fortgeführte Unternehmen mit rund 2,7 Milliarden Dollar, soll aber langfristig jährlich Einsparungen in derselben Höhe bringen. Laut CEO Meg Whitman ist es die letzte, derartige Maßnahme.

Im Rahmen der Aufspaltung in zwei eigenständige Firmen werden bei Hewlett-Packard 25.000 bis 30.000 Stellen gestrichen. Das hat der Konzern jetzt mitgeteilt. Von der Maßnahme werden bis zu 10 Prozent der derzeit rund 300.000 Mitarbeiter des Unternehmens betroffen sein, der größte Teil davon in der Enterprise-Sparte. Auf der ruhen zwar langfristig die größeren Hoffnungen, sie ist aber aktuell weniger rentabel und hat aufgrund zahlreicher Übernahmen mehr Altlasten mitzuschleppen, als der künftige Bereich HP Inc., in dem PCs, Notebooks, Drucker und Verbrauchsmaterial zusammengefasst sind.

Infografik zur geplanten Aufspaltung von HP (Grafik: HP).
Infografik zur Aufspaltung von HP (Grafik: HP).

Die neuerlichen Entlassungen sind Teil des aktualisierten Restrukturierungsplans. Er soll HP künftig helfen, pro Jahr 2,7 Milliarden Dollar einzusparen. “Die Restrukturierung ermöglicht eine konkurrenzfähigere und nachhaltigere Kostenstruktur für das neue Hewlett Packard Enterprise”, sagte HP-CEO Meg Whitman. “Wir haben in den vergangenen Jahren viel Arbeit in die Senkung der Kosten und die Vereinfachung von Prozessen gesteckt und diese abschließenden Maßnahmen machen künftige Restrukturierungen unnötig.”

Die jetzt angekündigten Entlassungen kommen zu den 55.000 hinzu, deren Streichung HP im August angekündigt hatte. Die schubweisen Entlassungen durch Whitman begannen 2013. Damals fielen 39.000 Stellen dem Rotstift zum Opfer, im vergangenen Jahr waren es noch einmal 16.000. Insgesamt hat sich die HP-Chefin in ihrer Amtszeit also bisher von über 136.000 Mitarbeitern getrennt.

Bei Mitarbeitern und Gewerkschaften stoßen die seit 2013 immer wieder angekündigten Entlassungen auf wenig Verständnis: Sie machen ihrem Unmut immer wieder Luft, wie hier mit einem Aufkleber an einem Stand auf der CeBIT 2014 (Bild: ITespresso).
Bei Mitarbeitern und Gewerkschaften stoßen die seit 2013 immer wieder angekündigten Entlassungen auf wenig Verständnis: Sie machen ihrem Unmut immer wieder Luft, wie hier mit einem Aufkleber an einem Stand auf der CeBIT 2014 (Bild: ITespresso).

Die im Oktober vergangenen Jahres angekündigte Aufspaltung soll zum 1. November abgeschlossen sein. Das Geschäft mit Enterprise-Technik, Software und Services wird dann unter dem Dach von Hewlett-Packard Enterprise weitergeführt. “Hewlett Packard Enterprise wird kleiner und fokussierter sein als es HP heute ist”, ergänzte Whitman, die die Leitung des neuen Enterprise-Unternehmens übernimmt und einen Jahresumsatz von rund 70 Milliarden Dollar anstrebt. Um das PC- und Druckergeschäft kümmert sich der als HP Inc weitergeführte Teil, der auch das aktuelle Logo behält und zu Beginn auf einen Umsatz von rund 50 Milliarden Dollar kommen wird.

Die Entlassungen werden laut HP das Ergebnis ab dem vierten Quartal mit 2,7 Milliarden Dollar belasten. Die Talfahrt der HP-Aktie, die seit Dezember rund einen Drittel ihres Werts verloren hat, konnte die Maßnahme nicht stoppen. Im nachbörslichen Handel gab der Kurs der HP-Aktie erneut um 0,22 Prozent oder 0,06 Dollar nach. Den gestrigen Tag hatte das Papier mit einem Kurs von 27,11 Dollar abgeschlossen, was einem Plus von 0,07 Dollar oder 0,26 Prozent entsprach.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

Hewlett-Packard: Von der Gründung bis zur Aufspaltung

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1934 William Hewlett und David Packard
William (Bill) Hewlett und David (Dave) Packard, beide Absolventen der Stanford University werden Freunde. Sie beginnen gemeinsam Produkte zu entwickeln (Foto: HP).

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