Google-Statistik: Android Lollipop nun bei über 20 Prozent Meilenstein
Im Vergleich zum Vormonat legt Version 5.x Google zufolge um 2,9 Punkte zu. Am weitesten verbreitet ist aber immer noch 4.4 mit einem Anteil von 39,2 Prozent, gefolgt von Jelly Bean mit 31,8 Prozent. iOS 8 wird schon auf 87 Prozent aller Apple-Geräte genutzt.
Android 5.x Lollipop läuft knapp zehn Monate nach seiner Veröffentlichung zum ersten Mal auf mehr als einem Fünftel aller Geräte, die auf Googles Play Store Zugriff haben. Sein Verbreitungsgrad beträgt jetzt 21 Prozent. 15,9 Prozent davon verteilen sich auf Android 5.0 und 5,1 Prozent auf die aktuelle Version 5.1. Damit konnte Letztere ihren Anteil im Vergleich zum Vormonat nahezu verdoppeln. Dies belegt nun die jüngste Google-Statistik, welche den einwöchigen Zeitraum bis 7. September betrachtet.
Die am weitesten verbreitete Android-Ausgabe ist immer noch Android 4.4 KitKat, welches aber wie alle übrigen älteren Varianten des Mobilbetriebssystems Marktanteile einbüßte. Gegenwärtig kommt es noch auf 39,2 Prozent, im August waren es noch 39,3 Prozent. Der Anteil seines Vorgängers Jelly Bean, dem die Versionsnummern 4.1 bis 4.3 zuzuordnen sind, schrumpfte von 33,6 auf 31,8 Prozent. Android 2.3.x Gingerbread kommt nach Verlusten von 0,5 Punkten im Vergleich zum Vormonat lediglich noch auf 4,1 Prozent. Das bald vier Jahre alte Ice Cream Sandwich büßte im letzten Monat 0,4 Punkte ein und steht aktuell bei 3,7 Prozent.
Trotz der zuletzt beschleunigten Verbreitung von Lollipop bleibt Android eine stark fragmentierte Plattform. Die Haupt- und Unterversionen von Android 2.2 Froyo bis 5.1 Lollipop finden sich weiterhin auf unterschiedlich alten Geräten. Dies ist vor allem für Entwickler ein Problem, die ihre Anwendungen an verschiedene Bildschirmgrößen, Hardware-Komponenten und andere Faktoren anpassen müssen.
Demgegenüber ist Apples aktuelles Mobilbetriebssystem iOS 8 knapp elf Monate nach seiner Veröffentlichung mittlerweile auf 87 Prozent aller Apple-Geräte installiert. Das besagt Apples jüngste Statistik, die alle iPhones, iPads und iPods Touch berücksichtigt, die am 31. August zumindest einmal auf den App Store zugegriffen haben. iOS 7 kommt demzufolge noch auf einen Anteil von 12 Prozent, frühere Versionen erzielen unverändert 2 Prozent.
Allerdings ist ein direkter Vergleich zwischen Android und iOS nicht ganz fair. Denn im Fall von iOS kontrolliert Apple sowohl die Hardware als auch die Software und damit den kompletten Aktualisierungsprozess von Anfang bis Ende. Bei Android stellt Google hingegen nur die Updates für sein Betriebssystem bereit. Gerätehersteller und Mobilfunkanbieter müssen jede neue Version zunächst testen und schließlich für ihre Geräte zulassen, außerdem haben sie alle ihre eigenen Zeitpläne und Fristen. Darüber hinaus hat Apple lediglich zwei ähnliche iOS-Produkte im Angebot – das iPhone und das iPad – beziehungsweise drei, wenn man den iPod Touch noch dazuzählen will. Der Android-Markt umfasst dagegen unzählige Smartphones und Tablets von vielen verschiedenen Herstellern.
Wegen der Größe und der Vielfältigkeit des Marktes ist deshalb kein baldiges Ende der Android-Fragmentierung in Sicht. Das liegt auch daran, dass Gerätehersteller ein Aktualisierung auf Lollipop nur für Smartphones und Tablets anbieten, auf denen derzeit KitKat läuft. Besitzer älterer Geräte stecken hingegen häufig in einer Update-Sackgasse, aus der sie nur durch einen Geräteneukauf oder ein Custom ROM entkommen können. Das dürfte sich auch mit Android 6.0 Marshmallow nicht ändern, das als erstes auf den beiden neuen Nexus-Geräten eingesetzt werden wird, die Google aller Voraussicht nach am 29. September präsentiert.
Die relativ geringe Verbreitung der jeweils aktuellsten Android-Version bedeutet zugleich, dass viele Geräte angreifbar für Schadsoftware und Datendiebstahl sind, da Updates für Googles Mobilbetriebssystem natürlich auch sicherheitsrelevante Patches umfassen, die für ältere Versionen nicht separat erhältlich sind. Ein Beispiel dafür ist ein Fehler in der Browserkomponente WebView unter Android 4.3 und früher, den Google nicht korrigieren wird. Immerhin versorgt es aber andere Komponenten, die nicht so eng mit dem Betriebssystem verzahnt sind, über Google Play Dienste mit Sicherheitsupdates.
[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]
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