Project Ara: Googles Baukasten-Smartphones fallen nach Sturz auseinander

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Das ist auch der Grund für die Verschiebung des Starttermins auf 2016. Demnach verkraften die modularen Geräte Falltests nicht so gut, wie es erforderlich wäre. Daher sucht Google nun eine Alternative zur bisherigen Fixierung anhand von Elektropermanentmagneten.

Google hat einen der Gründe für die Verschiebung des Starttermins seiner als “Project Ara” bezeichneten Smartphones genannt. Demnach erfolgt der Marktstart nun erst 2016, da die einzelnen Module noch nicht so fest zusammenhalten, wie es nach einem Sturz erforderlich wäre. Das fand Google anhand von Falltests heraus.

dan-makoski-project-ara (Bild: Dan Makoski)
Der Gründer von Googles modularen Smartphones, Dan Makoski, mit Project Ara (Bild: Dan Makoski)

Das bisherige Konzept sieht vor, Bauteile wie die Zentraleinheit mit CPU, RAM und Datenspeicher, aber auch die Kamera-Einheit oder den Akku durch Elektropermanentmagnete an einer Basisstruktur aus Aluminium zu fixieren. Das funktioniert offenbar auch – nur nicht in Falltests, die Google – wie andere Smartphone-Hersteller auch – durchführt, bevor es auch nur daran denkt, die Produktion zu starten. Eine für Project Ara kritische Fallhöhe nannte der Internetkonzern jedoch nicht.

Google informiert auch darüber, dass es nun alternative Verfahren testet, um die Module zum Zusammenhalten zu bewegen. Wie das aussehen könnte, wollte das Unternehmen allerdings noch nicht einmal andeuten. Es hieß lediglich, man strebe ein “unverkennbares Erlebnis” an.

Letzte Woche hatte Google mitgeteilt, dass der Testlauf von Project Ara, den es in Puerto Rico durchführen wollte, nicht wie geplant stattfinden werde. Diese Woche folgte dann die Information, dass sich der Start der Smartphones auf das kommende Jahr verschiebt. Der erste Test werde dann aller Voraussicht nach in den USA und nicht in Puerto Rico absolviert.

Der Grundgedanke von Project Ara besteht darin, Anwendern eine Möglichkeit zu geben, ihr Smartphone nach dem Baukastenprinzip selbst zusammenzustellen. So könnte die Kamera etwa von einem Unternehmen, das Display von einem weiteren und das Zentralmodul mit der darin integrierten CPU wiederum von einem dritten Hersteller stammen. Nutzer können sich auch für eine optionale Tastatur, eine bessere oder zusätzliche Kamera, einen besonders ausdauernden oder gar einen zweiten Akku entscheiden. Zum Start will Google 20 bis 30 Module verschiedener Hersteller offerieren können.

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Da sich defekte oder veraltete Module austauschen lassen, müssen Anwender nicht mehr gleich ein neues Smartphone anschaffen, wenn diese etwa eine bessere Kamera wünschen. Google erwartet eine Nutzungsdauer von bis zu sechs Jahren. Die Entwicklung von Project Ara begann bei Motorola in dessen Forschungsabteilung Advanced Technology and Projects (ATAP), die nicht an Lenovo abgetreten wurde.

Auf Modularität setzt auch die zweite Auflage des in den Niederlanden konzipierten Fairphone. Zudem bereiten in Finnland gleich zwei Start-ups modulare Geräte vor, nämlich Puzzlephone und Vsenn. Vsenn rückt die Sicherheit und vier Jahre garantierte Software-Updates in den Fokus. Das Puzzlephone verfolgt in erster Linie die Ziele Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit. Beide beschränken sich auf jeweils drei Wechselmodule.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

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