AVM beginnt mit Verkauf der Fritz Box 7430
Der jüngste WLAN-Router des Berliner Herstellers soll “in den nächsten Tagen” zur UVP von 129 Euro verfügbar sein. Er unterstützt Internet, Telefonie und IPTV sowie bei VDSL-Vectoring Übertragungsraten von bis 100 MBit/. Intern funkt er mit 802.11n sowie DECT. Außerdem hat AVM einen Ausblick auf Fritz OS 6.35 gegeben.
AVM wird “in den nächsten Tagen” mit dem Verkauf der zur CeBIT vorgestellten Fritz Box 7430 beginnen. Als UVP nennt der Hersteller 129 Euro. Der WLAN-Router ist für den Einsatz an IP-basierenden Anschlüssen ausgelegt. Der Hersteller nennt als Beispiel die Netzzugänge der Deutschen Telekom. Sie plant, das gesamte Netz bis Ende 2018 auf die All-IP-Technologie umzustellen. Bisher wurden gut 5 Millionen Anschlüsse migriert, etwa 15 Millionen von der Telekom betreute Haushalte sollen noch folgen. Genügend Absatzpotenzial ist also vorhanden. Anwendern, die auch am neuen Anschluss – sei er nun von der Telekom oder von 1&1 – ihre alte Fritz Box nutzen wollen, erklärt AVM auf einer extra dafür eingerichteten Website, wie das geht.
Die Fritz Box 7430 ermöglicht Nutzern, die Möglichkeiten der neuen Anschlüsse auch auszureizen. Das fängt damit an, dass sie auch VDSL-Vectoring unterstützen und darüber Datenübertragungsraten von bis 100 MBit/s erreichen. Intern reicht der AVM-Router die Daten im 2,4-GHZ-Band mittels 3×3-MIMO (Multiple Input, Multiple Output) weiter und kommt so auf theoretisch 450 MBit/s.
Außerdem stehen vier Fast-Ethernet-Anschlüsse (je 100 MBit/s) zur Verfügung um weitere Geräte per Netzwerkkabel anzuschließen und ein USB-2-0-Port, an dem entweder ein passendes Speichergerät oder auch ein Drucker angeschlossen und dann von allen Nutzern im Netzwerk gemeinsam verwendet werden kann. Zusätzlich ist ein a/b-Port vorhanden, an den sich ein analoges Telefon, ein IP-Telefon oder klassisch Anrufbeantworter beziehungsweise Fax anschließen lassen.
Die ebenfalls integrierte Telefonanlage und die DECT-Basis für bis zu sechs Schnurlostelefone bieten zudem viele Funktionen, die Nutzer an der ISDN-Welt schätzten, auch mit der neuen Technik, respektive erweitern gewohnte Funktionen noch . Dazu gehören zum Beispiel fünf integrierte Anrufbeantworter inklusive E-Mail-Weiterleitung, Faxfunktion inklusive E-Mail-Weiterleitung, Rufumleitung, interne Rufe, Dreierkonferenzen, Vermitteln, sowie Rufnummern- und Klingelsperre, Weckruf und die Babyfon-Funktion.
Mit der Unterstützung für HD-Telefonie soll ein natürliches Klangbild gewährleistet werden. Die Telekom verspricht diese Funktion für ihr Netz auch bei den neuen, IP-basierenden Anschlüssen. Für iPhones mit mindestens iOS 4 und Android-Geräte ab Version 2.1 des Betriebssystems steht auch eine Telefonie-App bereit, über die Nutzer dann via WLAN telefonieren können. Die Funktion DECT Eco gewährleistet zudem die Abschaltung in Zeiten, in denen die Funktechnologie nicht benötigt wird.
Über seine Firmware Fritz OS stellt AVM auch bei dem neuen Router die gewohnten Funktionen zur Verfügung. Er kann so als Mediaserver mittels SMB, FTP und UPnP AV im Heimnetz Musik, Bilder und Videos zur Verfügung stellen, bietet via MyFritz von unterwegs sicheren Zugriff und per Fritz NAS auf alle Dateien im Netzwerk. Kindersicherung und Gastzugang gehören ebenfalls dazu.
Für Fritz OS hat AVM für Herbst eine neue Version (Fritz OS 6.35) in Aussicht gestellt. Sie wird dann voraussichtlich wie ihr Vorgänger schrittweise zunächst für aktuelle, später dann auch für ältere Modelle verteilt. Wie gewohnt, kann eine Vorabversion bereits ausprobiert werden. Neu darin ist eine praktische Heimnetzübersicht, in der sich alle mit dem Router verbundenen Geräte anzeigen lassen. Über sie können künftig zudem auch weitere AVM-Produkte, etwa DECT-Telefone oder WLAN-Repeater mit einem Update versorgt werden.
Eine Funktion zur Analyse des Funkverkehrs im WLAN zeigt Einflüsse durch Funknetze in der Umgebung auf. Diese Information hilft Nutzern dann, über die Oberfläche auch gleich den für sie besten Kanal zu wählen. Außerdem kann die durch die Kindersicherung festgelegte Surfzeit künftig per Ticket spontan verlängert werden.
Die Steuerung der Fritz- Box von Mobilgeräten aus vereinfacht das neue, Responsive Design der Benutzeroberfläche: Das heißt, sie passt sich der Größe des jeweils genutzten Displays an. Bei den Bemühungen, seine Router zur Steuerungszentrale im Smart Home zu machen, kommt AVM mit der im kommenden Fritz OS gebotenen, erweiterte Integration von Türsprechanlagen einen Schritt voran. Mit ihr werden auch IP-Türsprechanlagen direkt unterstützt, analoge Gegensprechanlagen lassen sich zudem bald mit IP-Kameras verbinden. Das von der IP-Türsprechanlage oder der IP-Kamera aufgenommene Bild kann künftig dann zum Beispiel auf einem Fritz Fon angezeigt werden. Ist es die richtige Person, lässt sich die Tür dann über das AVM-Telefon auch öffnen.