Steve Wozniak: Menschen werden Haustiere superschlauer Roboter

Innovation
Mensch und Roboter (Bild: Shutterstock/Willyam Bradberry

Der Apple-Veteran trat diese Woche am Rande der Hausmesse des Chip-Herstellers Freescale in Austin auf. Während eines Podiumsgesprächs mit Freescale-Manager John Dixon plauderte Wozniak wie gewohnt über eine breite Palette an Themen, legte aber insbesondere seine geänderten Ansichten zu Künstlicher Intelligenz dar.

Steve Wozniak erläuterte während eines Podiumsgesprächs mit Freescale-Manager John Dixon auf der Hausmesse Freescale Forum 2015 des Chip-Herstellers im texanischen Austin unter anderem seine neuen Ansichten zu den Themen Künstlicher Intelligenz und Robotik. Unklar blieb dabei, ob der Sinneswandel vor Wozniaks Beteiligung in Höhe von 10 Millionen Dollar an einer Spezialfirma für Künstliche Intelligenz einsetzte oder ob Ergebnis dieser Beteiligung ist.

Früher hatte der Apple-Veteran KI wiederholt als “die größte existenzielle Bedrohung für die Menschheit” bezeichnet – und eigenen Worten zufolge “deshalb nächtelang wachgelegen. Diese Sorge teilten unter anderem Bill Gates sowie Stephen Hawking und Elon Musk mit Wozniak. Der hat sie aber inzwischen überwunden. Auf der Freescale-Veranstaltung erläutere er, dass er davon ausgeht, dass die Welt in Zukunft von Geräten mit Künstlicher Intelligenz kontrolliert wird. Allerdings mache ihm das nun keine Angst mehr, im Gegenteil: Diese Tatsache sei langfristig zum Nutzen der Menschheit.

Steve Wozniak bei einer Podiumsdiskussion bei Freescale (Bild: Freescale)
Steve Wozniak im Gespräch mit Freescale-Manager John Dixon während der Hausmesse Freescale Forum 2015diese Woche in Austin (Bild: Freescale).

“Sie werden so schlau sei, dass sie wissen, dass sie die Natur bewahren müssen und Menschen sind schließlich ein Teil der Natur”, argumentierte Wozniak. “Daher habe ich meine Angst, dass wir durch Computer ersetz werden könnten, überwunden. Sie werden uns helfen. Schließlich sind wir die Götter, die am Anfang standen.”

Allerdings werden nach Ansicht von Wozniak noch mehrere hunderte Jahre ins Land gehen. Andere prominente Vordenker sind da anderer Ansicht: Dem inzwischen bei Google beschäftigten Kurzweil zufolge könnte es etwa schon in 15 Jahren so weit sein. Wozniak geht davon aus, dass bevor Künstliche Intelligenzen die Weltherrschaft übernehmen, alles durch Computer kontrolliert werden müsste Computers, so wie es durch das Internet der Things allmählich realisiert wird. Im Hinblick auf seine Gastgeber, die genau in diesem Bereich aktiv sind, wies er jedoch darauf hin, dass dies nicht notwendigerweise eine schlechte Sache sein müsse.

Pepper (Bild: Aldebaran)
Der ebenfalls diese Woche in Japan in den Verkauf gegangene Roboter “Pepper” soll nicht nur menschliche Gefühle verstehen, sondern selber etwas ähnliches entwickeln und ausdrücken können (Screenshot: ITespresso).

Wozniak: “Ich will das Internet der Dinge. Es erledigt Dinge für mich. Ich muss nicht nachdenken. Wenn das Internet der Dinge die Herrschaft über die Welt übernehmen wollte, dann würde es den Computern von heute ein Nachricht schicke, in der es heißt: Lasst uns das, Internet der Dinge bauen, denn das ist es, was wir brauchen.”

Das Internet der Dinge mache das Leben für die Menschen angenehm, daher wollten sie es haben. “Wenn es sich gegen uns wenden würde, wären wir überrascht. Aber wir wollen das Haustier sein und immer umsorgt werden.”

Im Augenblick ist das Internet der Dinge für Wozniak aber nur Spielerei und er nutzt es nur für kleine Streiche: “Aha, es ist 4 Uhr morgens in Kalifornien. Dann werde ich jetzt mal die Sirene in meiner Garage betätigen.” Seine Frauen würde sich dann wundern, warum der Paketdienst so früh an einem Sonntagmorgen schon unterwegs ist. Auch mit dem An- und Ausschalten der Lichter vom Smartphone aus lasse sich seine Frau trefflich aufziehen, berichtete Wozniak.

In dem Gespräch, dass TechRepublic ausführlich mitgeschrieben hat, geht Wozniak in seiner gewohnt unkomplizierten und assoziativen Redeweise auf seine Zeit bei Hewlett-Packard ein, sprach wieder einmal über die frühe Zeit mit Steve Jobs bei Apple, gab Tipps, wie Ingenieure und Unternehmen innovativ werden und ließ sich auch über die Apple Watch aus. Da sei lediglich die goldene Ausführung ihren Preis wert: “Die ist wie eine goldene Rolex. Da kommt es nicht darauf an, ob die Uhr funktioniert.”

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