Samsung führt transparente und spiegelnde OLED-Panel mit 55-Zoll-Diagonale vor
Das transparente Full-HD-Display übertrifft mit einer 45 prozentigen Durchlässigkeit sowie einer 100-prozentigen NTSC-Farbraumabdeckung vergleichbare LCDs um Längen. Selbiges gilt für das genannte Spiegel-OLED mit einer Reflexionsrate von 75 Prozent. Die Displays könnten in Kombination mit Augmented-Reality-Technik in Verkaufsräumen eingesetzt werden.
Samsung Display hat auf der Retail Asia Expo in Hong Kong sowohl ein transparentes als auch ein spiegelndes OLED-Panel mit einer Diagonalen von 55 Zoll vorgestellt. Zudem zeigte es auf den Displays Anwendungsszenarien mit auf Intels RealSense-Technologie basierenden Augmented-Reality-Lösungen.
Der transparente OLED-Bildschirm mit einer Full-HD-Auflösung von 1920 mal 1080 Pixeln besitzt eine Durchlässigkeitsrate von 45 Prozent. Dem Hersteller zufolge stellt er 100 Prozent des NTSC-Farbraums dar. Damit erreicht er bedeutend höhere Werte als transparente LCDs, die normalerweise eine Durchlässigkeitsquote von etwa 10 Prozent erreichen und lediglich 70 Prozent des Farbraums abdecken.
Das Spiegel-OLED liefert eine Reflexionsrate von 75 Prozent, was laut Samsung ebenfalls signifikant höher ist als bei vergleichbaren LC-Displays, die weniger als 50 Prozent erreichen. Den Kontrastwert gibt das Unternehmen mit 100.000:1 an, die Antwortzeit mit unter 1 Millisekunde. Ähnliche LCDs erzielten für gewöhnlich einen Kontrast von 4000:1 sowie eine Antwortzeit von 8 Millisekunden.
Mittels einer adaptierten Version des spiegelnden OLED-Displays demonstrierte Samsung auf der Messe unter dem Namen “Magic Mirror” ein Einsatzszenario in Juweliergeschäften. Kunden könnten in der Anzeige dann ein Augmented-Reality-Abbild von sich selbst sehen. Auf diesem wären sie in der Lage, die gewünschten Ohrringe oder Halsketten vorab virtuell zu tragen, ohne sie tatsächlich anlegen zu müssen.
Eine ähnliche Demo namens Automobile Real Sense Solution führte Samsung auch mit dem transparenten 55-Zoll-OLED vor. In einem Autohaus könnte das Display neben einem Auto positioniert werden, um technische Daten anzuzeigen oder um Kunden einen Eindruck davon zu vermitteln, wie das Fahrzeug mit ausgewählter Sonderausstattung aussieht.
Seit 2007 fertigt Samsung OLED-Displays, hat sich wegen der langsamen Verbreitung in den vergangenen Jahren aber auf die LCD-Technik fokussiert. Seit Anfang des Jahres sind die Koreaner allerdings wieder verstärkt im OLED-Bereich tätig. Im Februar informierten sie über eine Investition von 3,6 Milliarden Dollar in dem Segment, um neue Produktionsstraßen für kleine und mittelgroße Bildschirme auf der Grundlage organischer Leuchtdioden zu errichten. Überdies spaltete Samsung seine LCD- und OLED-Teams in zwei getrennte Abteilungen auf.
Neben Samsung engagiert sich in erster Linie LG für die OLED-Technik. Anfang Dezember 2014 gründete das Unternehmen eine eigene Geschäftseinheit dafür, die sich um sämtliche Aspekte dieser Technik kümmert. Zudem vervierfachte LG im Dezember seine OLED-Produktionskapazität von monatlich 8000 auf bis zu 34.000 Glassubstrate. Im Gegensatz zu Samsung produziert LG auch große OLED-Panels für Fernsehgeräte.
LG Display hatte schon im Juli vergangenen Jahres sowohl ein transparentes als auch ein biegsames OLED-TV-Panel präsentiert. Beide Bildschirme bieten eine Diagonale von 18 Zoll und eine Auflösung von 1200 mal 810 Pixeln. Das transparente Panel weist eine Durchlässigkeit von 30 Prozent auf. Das flexible OLED-Display lässt sich bis zu einem Radius von drei Zentimetern einrollen. Letzten Monat stellte LG auch einen weniger als 1 Millimeter dünnen 55-Zoll-OLED-TV vor, der sich anhand einer Magnetmatte wie eine Tapete oder ein Poster an die Wand hängen lässt. Dabei handelte es sich aber zunächst nur um eine Machbarkeitsstudie.
[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]
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