Rufaufbau in 2 Sekunden: Vodafone führt Voice-over-LTE ein

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Vodafone (Bild: Vodafone)

Vodafone hat auf der CeBIT in Hannover mitgeteilt, als erster deutscher Netzbetreiber auf das Verfahren Voice-over-LTE (VoLTE) umgestellt zu haben. Das heißt, dass LTE-fähige Endgeräte künftig nicht mehr extra ins UMTS- oder GSM-Netz wechseln müssen, um Telefonate anzunehmen oder Anrufe zu initiieren.

Vodafone Logo (Bild: Vodafone)

Als praktischen Vorteil für den Kunden sieht Vodafone die verringerte Rufaufbauzeit von nur noch knapp zwei Sekunden. Entsprechend den älteren Mobilfunkstandards werden gegenwärtig fünf bis sieben Sekunden benötigt.

LTE ist IP-basierend (All-IP-Netz), sodass sich Voice-over-IP-Telefonie (VoIP) damit besonders effizient und auch schneller umsetzen lässt als mit den älteren Technologien: VoLTE erlaubt im Vergleich zu UMTS (3G) eine dreimal so hohe Datenkapazität. Gegenüber GSM (2G) ist sie sogar sechsmal so hoch. Da die Technologie im Gegensatz zu nicht dafür ausgelegtem VoIP kleinere Paket-Header erfordert, belegt es auch weniger Bandbreite.

Um VoLTE verwenden zu können, benötigt der Nutzer jedoch ein kompatibles Endgerät. Vodafone verspricht daher, künftig VoLTE-fähige Smartphones zu verkaufen. Die erforderlichen Firmware-Updates würden überdies für bestehende Modelle von HTC, Samsung und Sony erhältlich sein.

Die Deutsche Telekom hatte VoLTE bereits 2013 getestet. O2 schloss sich 2014 an, als es die Technik für Mitarbeiter in vier Städten testweise freischaltete. Jetzt scheint Vodafone den beiden Mitbewerbern bei der praktischen Einführung zuvorgekommen zu sein.

Darüber hinaus demonstriert das Düsseldorfer Unternehmen in Hannover die 5G-Datenübertragung per Mobilfunk, die langfristig bis zu 10 GBit/s ermöglichen soll. Zunächst will es das 5G-Netz im Jahr 2020 jedoch mit bis zu 1 GBit/s einführen. Neben hohen Datenraten garantiert die Technik kurze Reaktionszeiten (Latenzen) von nur rund einer Millisekunde.

Am CeBIT-Stand von Vodafone nimmt zudem die Sprachverschlüsselungs-App Secure Call eine prominente Rolle ein, die jedoch schon seit Januar erhältlich ist. Unternehmenskunden können sie auf Android-Smartphones und iPhones verwenden. Eine Blackberry-Variante soll folgen. Die VoIP-App offeriert Ende-zu-Ende-Verschlüsselung mit einer 128 Bit starken AES-Verschlüsselung. Pro Anwender werden dafür 17,79 Euro im Monat fällig.

[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]

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