Samsung stellt Smartphone-Pläne für 2015 vor

Samsung wird 2015 deutlich weniger Smartphone-Modelle auf den Markt bringen als 2014. Außerdem will der Konzern seine Position im Einsteiger- und im Mittelklassesegment stärken. Das erklärte Robert Yi, Senior Vice President und Head of Investor Relations, diese Woche auf Samsungs Investors Forum 2014 in New York. “Eine geringere Anzahl an Modellen gibt uns die Möglichkeit, die Preise der verbleibenden Modelle durch Massenproduktion zu senken”, sagte Yi. “Im Einstiegs- und Mittelklassesegment ist der Preis am wichtigsten, im High-End-Bereich ist es Innovation.”

Samsung kämpft seit einigen Quartalen mit rückläufigen Verkaufszahlen und musste einen deutliche Umsatz- und Gewinnrückgang der Mobilsparte hinnehmen. Anfang August nahm im in China der lokale Anbieter Xiaomi, der dort vor allem mit preisgünstigen Geräten punktet, den ersten Platz im Smartphonemarkt weg.
Über den immer stärker werdenden Konkurrenten Xiaomi sagte der Samsung-Manager: “Sie sind ein Mysterium. Ich weiß nicht, wie sie Profit erzielen.” Zugleich stellte er infrage, ob Xiaomi seine Strategie, Kosten zu sparen, indem es seine Produkte ausschließlich über Online-Kanäle verkauft und bewirbt, auf Dauer beibehalten kann. “Sie haben eine gute Nutzererfahrung geschaffen, die sich an den Bedürfnissen der chinesichen Kunden orientiert. Aber ich weiß nicht, ob dies auch außerhalb Chinas funktioniert.”
Yi sprach sich ferner für mehr Innovation im High-End-Segment aus: “Bei hochpreisigen Smartphones werden innovative Elemente wie ein flexibles Display wichtig sein.” Lee Chang-hoon von Samsung Display deutet auf dem Investorenforum einen möglichen Nachfolger des Galaxy Note Edge an, dessen Bildschirmränder gleich an mehreren Seiten abgerundet sein könnten. “Die Nutzer werden entscheiden, ob eine oder beide Seiten gebogen sein werden.”
Fest eingeplant ist bei Samsung jedoch der Ausbau der Modellpalette an Smartphones mit flexiblem Display. “Bis Ende nächsten Jahres werden wir eine monatliche Produktionskapazität von 30.000 bis 40.000 flexiblen Displays erreichen”, sagte Lee. “Es wird bis 2016 keinen anderen Hersteller mit solch einer hohen Fertigungskapazität geben. Wir planen ein Produkt mit einem flexiblen Bildschirm bis Ende dieses Jahres. Allerdings ist dazu bisher noch nichts endgültig entschieden.”
Lee zufolge arbeitet Samsung auch an Kostensenkungen bei der Produktion AMOLEDs, die aktuell noch teurer ist als die Fertigung von LCDs. “Einer der Vorteile von AMOLED ist, dass es durch den Verzicht auf eine Hintergrundbeleuchtung günstiger herzustellen sein kann als LCDs. Wir sind bereit, direkt mit LCDs zu konkurrieren.”
[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]