Symantec teilt sein Geschäft in zwei Firmen auf

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Symantec (Grafik: Symantec)

Symantec hat bereits seit gestern kursierende Gerüchte bestätigt und die Aufspaltung in zwei selbstständige Unternehmen angekündigt. Der Pressemitteilung zufolge hat der Aufsichtsrat dem Schritt einstimmig zugestimmt. Eines der Unternehmen wird sich um das Geschäft mit Sicherheitssoftware kümmern, während sich das andere das Thema Information Management auf die Fahnen schreiben wird. Darunter werden die Bereiche Datensicherung- und Wiederherstellung, Archivierung, E-Discovery, Storage und Dienste für die Bereitstellung von Informationen zusammengefasst.

Das Geschäft mit "Information Management" (grün) trägt derzeit etwas mehr als ein Drittel zum Gesamtumsatz von Symantec bei. Es wird nun als eigenständige Firma fortgeführt (Grafik: Symantec).
Das Geschäft mit “Information Management” (grün) trägt derzeit etwas mehr als ein Drittel zum Gesamtumsatz von Symantec bei. Es wird nun als eigenständige Firma fortgeführt (Grafik: Symantec).

Im Fiskaljahr 2014 (bis Ende März 2014) hatte der bisher bei Symantec schon so bezeichnete Geschäftsbereich Information Management einen Umsatz von 2,5 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Symantecs Bruttoeinnahmen beliefen sich auf insgesamt 6,7 Milliarden Dollar. “Die beiden eigenständigen Firmen erlauben es jeder Einheit, ihre Wachstumsmöglichkeiten zu maximieren und einen größeren Mehrwert für Aktionäre zu erzeugen”, teilte Symantec mit. Der Entscheidung sei eine intensive Prüfung der Unternehmensstrategie und der operativen Struktur vorausgegangen.

Letzendlich macht Symantec mit der nun angekündigten Aufspaltung die im Dezember 2004 beschlossene Übernahme des Storage- und Backup-Spezialisten Veritas wieder rückgängig. Mit dem Transaktion mit einem Volumen von 13,5 Milliarden Dollar beabsichtigte Symantec damals in erster Linie, seine Position bei Unternehmenskunden auszubauen. Der angestrebte Mehrwert lag darin, Firmen umfassende Sicherheitskonzepte bieten zu können.

Umfassend wurde dabei sowohl im Sinne von alle Gerätetypen abdeckend – also vom Desktop bis zum Rechenzentrum hin gedacht – als auch im Hinblick auf die Informationen und Daten: Erstens versprach Symantec, Archive und Backups frei von Malware zu halten, zweitens war es das Ziel, durch Kategorisierung der Informationen Datenabfluss dann wiederum mit den klassischen Sicherheitsprodukten verhindern zu können. Offenbar war dieser Ansatz nicht so erfolgreich, wie man sich das erhofft hatte.

Symantec Aufspaltung (Grafik: Symantec
In einer Infografik erklärt Symantec die Pläne für die Aufspaltung in zwei Firmen genauer (Grafik: Symantec).

Laut den nun veröffentlichten Plänen für die Aufspaltung bleibt die auf IT-Sicherheit ausgerichtete Firma Symantec unter der Leitung des erst kürzlich zum CEO ernannten Michael Brown. Ihm steht weiterhin Chief Financial Officer Thomas Seifert zur Seite. Beide verantworten künftig das Geschäft mit Sicherheitslösungen für Konsumenten und Unternehmen, Verschlüsselung, mobile Sicherheitsanwendungen, SSL-Zertifikaten (also den Verisign-Bereich), Nutzer-Authentifizierung sowie Services für Mail (Brightmail, Message Labs), Web und Rechenzentren.

John Gannon, früher neben seiner Position als PC-Chef bei HP unter anderem Präsident und Chief Operating Officer bei Quantum, wurde zum General Manager der neuen, noch namenlosen Information-Management-Firma ernennt. Er erhält Unterstützung von CFO Don Rath, zuletzt Vizepräsident von Symantec. Für Rath ist es sozusagen eine Rückkehr zu seinen Wurzeln – schließlich war er breits einmal bei Veritas für die Finanzen zuständig.

Die Aufspaltung soll bis Ende Dezember 2015 abgeschlossen sein. Seinen Aktionären versprach Symantec zudem, sie würden alle Anteile am IM-Geschäft steuerfrei erhalten. Weitere Details will Symantec am 5. November nach Börsenschluss zusammen mit der Bilanz für das zweite Fiskalquartal 2015 veröffentlichen.

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