Die besten Powerpoint-Alternativen
Viele Jahre lang galt Powerpoint als das Maß aller Dinge bei Präsentationen. Im Lauf dieser Jahre hat sich ein gewisser Stil herausgebildet. Die durchgeplante Abfolge von Folien, die animierte Übergängen zwischen den Folien, die Aufzählungen mit den legendären Bullet Points, die Säulengrafiken und Ablaufdiagramme, all das gehört zum klassischen Arsenal der Powerpoint-Kultur.
Doch in den letzten Jahren hat sich eine Menge geändert. Damit ist nicht nur die Integration von Videoclips und anderen Multimediaelementen gemeint. Die gibt es schon lange.
Verändert hat sich vor allem der optische Auftritt von Präsentationen. Statt hausbackener Folienkost sollen jetzt coole Animationen, Videoclips und 3D-Design die Zuschauer bei Laune halten. Statt langer Aufzählungen und Listen gibt es modische Schlagworte und Cartoons und statt kleinteiliger Kästen und Informationselemente sollen jetzt großzügige Leerflächen und kurze Textschnipsel das Auge erfreuen.
Startup-Kultur verlangt neue Designs
Entstanden ist der Trend wohl in der Startup-Kultur der USA. Hier ist nicht die langwierige Präsentation von Details gefragt, sondern der kurze und schlagkräftige “Pitch”. Dementsprechend gibt es inzwischen eine ganze Reihe von Alternativen zum klassischen Powerpoint, die vielfach aus den USA kommen.
Bei vielen Anbietern läuft der Trend unter dem Schlagwort “Digital Storytelling”. Dass es dabei nicht ohne fachliche Informationen, also auch ein oder andere Grafik oder Tabelle abgeht, ist klar. Doch, wenn schon Grafik, dann bitte schick und visuell attraktiv, lautet die Devise.
So wirkt die Präsentation im Jahr 2014 vielfach wie ein geschickt aufbereiteter Videoclip mit witzigen Animationen, hübschen Grafiken und einprägsamen Schlagwörtern.
Präsentation in der Cloud
Auch technisch hat sich etwas geändert. Viele Präsentationslösungen sind inzwischen Cloud-basiert. Von Datenschutzbedenken einmal abgesehen, hat dies eine Reihe von Vorteilen. Man kann die Präsentation unabhängig vom Betriebssystem oder Gerät bearbeiten und aufrufen. Auch mit dem Tablet unterwegs lassen sich die Dateien bearbeiten. Daneben verhilft die Cloud auch Teams zu mehr Effizienz, weil deren Teilnehmer dann gemeinsam an einer Datei arbeiten können.
Auf den folgenden Seiten stellt ITespresso einige interessante Präsentationslösungen vor.
Alternativen zu Powerpoint
Prezi
Prezi gehört in die Riege der Cloud-basierten Präsentationsprogramme, die das Folieneinerlei durch visuell einprägsame Multimedia-Elemente ersetzen wollen.
Grafiken, Textschnipsel und Bilder werden auf eine Whiteboard gesetzt und dort beliebig in der Größe verändert, gedreht oder herumgeschoben. Das Highlight von Prezi: Der Anwender kann in einzelne Elemente hineinzoomen und diese damit vergrößern oder auf der der Präsentationsfläche hin- und herfahren – und zwar auch während der Präsentation. Statt die nächste Folie anzuklicken, holt man sich einfach ein bestimmtes näher heran, vergrößert es durch die Zoomfunktion und lässt es dann wieder verschwinden.
Beim Start des Programms bietet die Software verschiedene Vorlagen (Templates) an. Wer nicht mehr als 100 Megabyte Speicherplatz benötigt, darf den Dienst kostenlos nutzen, allerdings ist die Datei dann öffentlich sichtbar. Wer das nicht möchte, und weitere Funktionen wie beispielsweise Offline-Bearbeitung der Präsentationen benötigt, muss ein Abo abschließen.
Prezi
Kingsoft Presentation Free
Eine Desktop-Software im klassischen Powerpoint-Stil. Die kostenlose Kingsoft-Version bietet eine beachtliche Funktionsvielfalt. Auf den Einbau multimedialer Elemente wie animierte Folienübergänge, Videoclips oder Sounds muss man ebenfalls nicht verzichten. Die Software importiert auch Original-Powerpoint-Dateien. Die Dateien lassen sich bei Bedarf in PDF umwandeln.
Das Programm ist Teil eines Office-Pakets von Kingsoft (Textverarbeitung, Präsentation, Tabellenkalkulation). Die Office-Software ist nicht nur für Windows, sondern auch für Mac und Linux sowie die Mobilplattformen Android und iOS erhältlich.
Powtoon
Coole Powerpoint-Alternative, die mit einfachen Symbolen und animierten Figuren im Cartoon-Stil arbeitet. Geeignet für Nutzer, die kurze, witzige Präsentationen im Cartoon-Stil mögen. Passend dazu lassen sich die fertigen “Powtoons” als Video auf Youtube hochladen. Zudem lassen sich die fertigen Präsentationen auf der eigenen Website einbinden. Die kostenlose Version zeigt in jeder Folie ein digitales Wasserzeichen und ist maximal 5 Minuten lang. Die Versionen Pro und Business dürfen wesentlich länger sein und beherrschen auch Videos in HD- beziehungsweise Full HD.
Haiku Deck
Auch Haiku Deck folgt dem allgemeinen Trend zur schnell zusammengestellten und optisch attraktiven Präsentation. Clou von Haiku Deck ist die Bilddatenbank. Setzt man in eine Präsentation bestimmte Begriffe ein, sucht der Dienst nach passenden Bildern, die mit denselben Schlagwörtern getagt sind. Angeblich sind mehr als 35 Millionen Bilder in der Haiku-Datenbank. Die Präsentation ist in Powerpoint importierbar und lässt sich über soziale Medien verbreiten. Die Software ist entweder fürs iPad oder als Webdienst erhältlich.
Emaze
Der Cloud-Dienst Emaze basiert ebenso wie Bunkr auf HTML5. Kann deshalb mit jedem PC, Notebook oder Tablet genutzt werden. Besonders stolz sind die Macher auf die schicken Templates im 3D-Look. Auch hier geht es um das lockere Zusammenstellen und Kombinieren von Inhalten. Das mühsame Tüfteln am Design und Aufbau einer Präsentation entfällt. Die Grundversion ist kostenlos, wer Präsentationen herunterladen, mit Zugangskontrollen schützen oder gemeinsam im Team bearbeiten will, muss ein kostenpflichtiges Abo abschließen.
Bunkr
Ein Webdienst auf Basis von HTML 5. Grundidee: Man sammelt Bilder, Videos, Texte und Grafiken und stellt diese zu einer Präsentation zusammen. Bunkr konzentriert sich nicht auf das ausgefeilte Editieren und Optimieren, sondern eher auf das schnelle Zusammenstellen von interessanten Materialien. Ein weiteres Kennzeichen von Bunkr ist die einfache Bedienung. Man kann sich auch von anderen Präsentationen inspirieren lassen, wenn diese öffentlich gemacht wurde. Der Nutzer könnte theoretisch sogar einzelne Slides in die eigene Präsentation einbauen.
Über den Button “Share” lässt sich die Präsentation in soziale Netzwerke hochladen oder auf eine Website stellen. Der Nutzer kann die Präsentationen auch in den Formaten PDF oder PPT exportieren.
Powerpoint ist immer noch spitze
Bei aller Begeisterung über die schicken neuen Präsentationslösungen, sollte man nicht vergessen, dass auch Microsoft mit der Zeit geht. Powerpoint 2013 ist längst für den Einsatz auf Tablets oder Smartphones geeignet und im Rahmen von Office 365 lässt sich Powerpoint genau wie Word, Excel und Outlook Cloud-basiert einsetzen. Gespeichert werden die Daten dann in Microsofts Cloud-Speicher Onedrive.
Auch bei der Optik hat sich einiges getan. Powerpoint 2013 ist in Sachen Design und Templates ebenfalls modern und schick. In gewisser Weise ist Microsoft Präsentationsprogramm immer noch die beste Lösung. Es bietet die präzisen Einstellmöglichkeiten und Optionen für den Tüftler, und mit etwas Geschick sehen die Präsentation genauso cool, locker und lifestylig aus wie die Präsentationen von Emaze, Prezi und Co.
Praxistipps für die optimale Präsentation
Wer den Hype um das “Storytelling” nicht mitmachen will, kann natürlich an der klassischen fach- und detailorientierten Präsentation festhalten. Aber auch dann sollte man einige Regeln beachten.
• 16:9-Format
In vielen Konferenzräumen steht heute ein großer Flachbildschirm, statt Leinwand mit Beamer. Stellen Sie dafür bei der Präsentation ein 16:9-Layout ein. Damit können Sie das Breitbild-Format des TV-Geräts optimal nutzen.
• Videos
Kurze Videoclips (maximal 1 Minute) machen jeder Präsentation Beine. Da Powerpoint 2013 auch Layouts im Breitbild-Format anbietet, lassen sich 16:9-Videos in Full HD einbinden, ohne dass mitten in der Präsentation das Format wechselt. Powerpoint unterstützt übrigens auch aktuelle Videostandards wie MP4 und MOV mit H.264-Video sowie AAC-Audio (Advanced Audio Coding). Damit können Sie Videos, die Sie beispielsweise mit der Digicam produziert haben, integrieren, ohne zusätzliche Codecs installieren zu müssen.
• Design ist wichtig
Auch wenn der Inhalt wichtiger ist als die äußere Darstellung, an einem sauberen, modernen Layout führt kein Weg vorbei. Ein gutes Layout hilft nämlich auch, den Inhalt besser zu verstehen.
Außerdem vermittelt eine attraktive Darstellung dem Zuschauer das Gefühl, dass der Vortragende auch inhaltlich auf der Höhe der Zeit ist. Ein Blick auf aktuelle Websites großer Unternehmen gibt ein Gefühl, was vom Design her zurzeit der Standard ist. Ansonsten können Sie auch auf aktuelle Templates und Vorlagen zurückgreifen.
• Lichtverhältnisse
Wichtig für den Erfolg des Vortrags sind die Lichtverhältnisse im Raum. In einem abgedunkelten Raum sind extreme Hell-Dunkel-Kontraste in der Präsentation anstrengend für die Augen. In einem sehr hellen Raum, sind gut lesbare dunkle Buchstaben auf weißem Hintergrund am besten.
• Schriftgröße
Es ist zu einfach und wird doch immer wieder ignoriert: Die Faustregel, die Schriftgröße so gewählt sein muss,
dass kleiner geschriebene Unterzeilen auch in den hinteren Reihen noch lesbar sind.
• Wenig Text
Der sichtbare Text auf den Folien soll den Vortrag unterstützen, aber nicht vom Redner ablenken. Deshalb genügen fast immer einzelne Stichwörter und kurze, einprägsame Sätze, um das mündlich Gesagte im Gedächtnis des Zuhörers zu verfestigen.
Vor allem bei Aufzählungen sollten Sie Sätze, die länger sind als eine Zeile, vermeiden. Ein Zeilenumbruch stört den schnellen Lesefluss.
• Präsentation als PDF
Viele Programme bieten die Möglichkeit, selbst ablaufende Präsentationen zu generieren. Auch die Umwandlung in PDF-Dateien ist kein Problem. Damit können Sie nach dem Vortrag, die Präsentation noch einmal verteilen.
Einen weiteren Artikel zu Powerpoint-Alternativen, vor allem solchen aus dem Desktop-Bereich finden Sie auf dieser ITespresso-Seite.