AMD erweitert seine Radeon-Marke offenbar auf SSDs

AMD will in Zukunft offenbar auch Solid State Disks unter seiner Marke Radeon vertreiben, welche primär durch die mit Nvidias Geforce-Modellen konkurrierenden Grafikkarten bekannt geworden ist. Dies ist aus AMD-Präsentationsfolien ersichtlich, die jetzt im Internet aufgetaucht sind. Der Anbieter offeriert zudem bereits seit drei Jahren Arbeitsspeicher unter der Marke Radeon.
Laut den durchgesickerten Folien verwendet AMD für seine “Radeon R7”-SSDs Toshibas MLC-NAND-Flash mit 19 Nanometern Strukturbreite sowie OCZs Controller Barefoot 3 M00. Zu Beginn sind demzufolge drei 2,5-Zoll-Modelle mit Storage-Kapazitäten von 120, 240 und 480 GByte vorgesehen, die über eine 6-GBit/s-SATA-Schnittstelle angebunden werden.

Die 7 Millimeter dicken Laufwerke sollen Datentransferraten von bis zu 550 MByte/s beim Lesen sowie maximal 530 MByte/s beim Schreiben erzielen können. Die 120-GByte-Variante kommt auf eine Schreibgeschwindigkeit von bis zu 470 MByte/s. Die maximale Leistung beim randomisierten Schreiben von 4-KByte-Blöcken ist auf den Folien mit 90.000 Ein-/Ausgabe-Operationen pro Sekunde (IOPS) angegeben. Im Lesemodus sind es bei der 120-GByte-Ausführung 85.000 IOPS, bei der 240-GByte-Version 95.000 IOPS und beim 480-GByte-Modell 100.000 IOPS.
Der Energieverbrauch ist mit 2,7 Watt im Betrieb und 0,6 Watt im Standby spezifiziert. Die Schwingungsfestigkeit liegt im Betrieb bei maximal 2,17 G, die Schocktoleranz bei 1500G/0,5 Millisekunden.
Offenbar legt AMD bei seiner SSD-Reihe Radeon R7 vor allem Wert auf lange Haltbarkeit: Die mittlere Betriebsdauer zwischen zwei Ausfällen (Mean Time Between Failures, MTBF) beträgt 2,3 Millionen Stunden. Ohne dass Speicherzellen ausfallen, sollen sich die SSDs bei typischer Nutzung über eine Lebensdauer von vier Jahren hinweg täglich mit 30 GByte Daten beschreiben lassen. Das von herkömmlichen Festplatten bekannte S.M.A.R.T. (Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology) überwacht den Zustand des SSD-Laufwerks. AMD integriert außerdem eine ECC-Fehlerkorrektur sowie eine 256-Bit-AES-Verschlüsselung.
Preise und Verfügbarkeiten gehen aus den durchgesickerten Marketing-Folien noch nicht hervor. In Anbetracht der Tatsache, dass die Radeon-R7-SSDs die gleichen Speicherchips und den gleichen Controller verwenden, wird darüber gemutmaßt, dass es sich um umgebrandete OCZ-Modelle handeln könnte. Die kommende OCZ-Reihe ARC 100 weist nämlich sehr ähnliche Performance-Daten und identische Speicherkapazitäten auf. Die drei Modelle sollen für 75, 120 beziehungsweise 240 Dollar auf den Markt kommen. An diesen Preisen dürfte sich schließlich auch AMD orientieren.
[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]