Das überwachte Auto: ausgewähle Dashcams im Überblick
Die häufig wegen ihrer etablierten Verbreitung im Osten auch “Russenkameras” genannten Dashcams werden hierzulande zunehmend genutzt, wenn es darum geht, der Autoversicherung oder der Polizei Unfallhergänge genauer zu erläutern. Die Auto-Kameras dienen auch dazu, Drängler im Straßenverkehr zu identifizieren – je nach Bildauflösung und Qualität der digitalen Aufnahmen sind Autokennzeichen mehr oder weniger gut erkennbar. Nach einem Urteil des Landgerichts München darf das Material aus der Kamera verwendet werden, wenn zum Zeitpunkt der Aufnahme damit noch kein bestimmter Zweck verfolgt wurde und das Video später der Beweissicherung dient.
Damit, wie die Kameras aufzeichnen, fangen die Unterschiede an. Einige Modelle liefern ständige Videoaufzeichnung und beginnen “am Ende des Speichers” wieder von vorne zu sichern und altes Material zu überschreiben. Bis zu acht Stunden Full-HD-Material kommt auf einer 32 GByte großen SDHC-Karte unter, bei geringeren Auflösungen sogar mehr.
Nur wenige Dashcams können per SDXC auf 64 GByte Speicher aufgerüstet werden – doch die Speicherkarten muss sich der Nutzer in jedem der Fälle zusätzlich kaufen. Keiner der Produzenten stattet seine Systeme bereits mit internem Speicher aus – wohl um die Hürde zur Anschaffung für die Verbraucher möglichst niedrirg zu halten.
In mehreren Geräten wird nur häppchenweise aufgezeichnet. Manche sichern Aufnahmen erst dann langfistig, wenn es kracht: Dafür sorgen Bewegungsmelder und G-Sensoren. Die Technik dieser Geräte verhindert dann das spätere Überschreiben der Aufzeichnung, wenn der Speicher nicht wieder freigegeben wird. Der aufgenommene Blickwinkel ist wichtig für die Beweiskraft der Bilder – alle hier gelisteten Geräte kommen daher mit Weitwinkelkameras.
Dashcams mit Display bis 2,4 Zoll |
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Modell | Blaupunkt DVR-BP 1.0 HD | Rollei CarDVR-200 WiFi | Rollei CarDVR-210 WiFi GPS | MiVue 388 |
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Display | 1,5 Zoll | 2,0 Zoll | 2,0 Zoll | 2,4 Zoll |
UVP in Euro | 79,95 | 169,99 | 219,99 | 199,99 |
Speichererweiterung | Bis 64 GByte SD/SDHC/SDXC |
Bis 32 GByte SDHC | Bis 64 GByte D/SDHC/SDXC |
Bis 32 GByte SDHC |
Blickwinkel | 120 Grad | 160 Grad | 160 Grad | 120 Grad |
Auflösung/Format | 1920 mal 1080 / AVI + M-JPEG | 2304 mal 1296 | 2304 mal 1296 | 1920 mal 1080 .mov in H.264 |
Nachtmodus | ja | ja | ja | ja |
Bewegungserkennung/ Parkmodus |
ja | ja | ja | ja |
Größe | 6,0 mal 5,2 mal 4,1 Zentimeter | 6,3 mal 5,0 mal 1,9 Zentimeter | 6,3 mal 5,0 mal 1,9 Zentimeter | 6,2 mal 6,7 mal 32 Zentimeter |
Schnittstellen | keine | WLAN (Videostreaming) | WLAN (Videostreaming) | HDMI |
GPS | nein | nein | ja | ja |
Radarwarner | nein | nein | nein | ja |
Akku | 120 mAh | 700 mAh | 700 mAh | 470 mAh |
Heck-Ansicht | nein | nein | nein | nein |
Im Gegensatz zu herkömmlichen Digitalkameras muss eine Dashcam nur einmal im Fahrzeug montiert werden, der Rest läuft dann von alleine: Mit der Zündung schaltet sich die Kamera ein. Beim Energieverbrauch insbesondere bei der Nutzung im stehenden Betrieb (etwa als Diebstahlschutz) ist darauf zu achten, dass ein Entladungsschutz eine direkt angeschlossene Batterie vor dem “Aussaugen” bewahrt
Verschiedene Zubehörkabel sorgen dafür, dass auch stehende und ausgeschaltete Wagen trotz aktiver Kamera fahrtauglich bleiben. Hängt die Dashcam nur am Zigarettenanzünder oder an einer Lichtquelle des Autos, ist diese Gefahr nicht gegeben; dann zeichnet sie im ausgeschalteten Modus aber natürlich auch nichts auf. Mitgelieferte Akkus sorgen in der Regel nur für unterbrechungsfreies Arbeiten – völlig unabhängig von der Autobatterie filmt aber keine der Dashcams.
Dashcams mit 2,7-Zoll-Display |
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Modell | Gembird Dcam-006 |
Rollei CarDVR-120 GPS |
Iconbit DVR FHD QX1 |
Iconbit DVR FHD LX |
easypix StreetVision SV1 |
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UVP in Euro | 99,99 | 189,99 | 99,00 | 59,00 | 119,00 |
Speicher- Erweiterung |
Bis 32 GByte SDHC |
Bis 32 GByte SDHC |
Bis 32 GByte SDHC |
Bis 32 GByte SDHC |
Bis 32 GByte SDHC |
Erfasster Blickwinkel |
120 Grad | 135 Grad | 120 Grad, mit Drehung 160 Grad |
120 Grad, mit Drehung 160 Grad |
120 Grad |
Auflösung /Format |
1920 mal 720 (2 Linsen kombiniert, einzeln 1440 mal 1080) interpoliert 1080p/ als .mov in H.264 |
2304 mal 1296 | 1920 mal 1080 in H.264 als .mov, JPEG-Fotos 2592×1944 |
1920 mal 1080 in H.264 als .mov |
1920 mal 1080 in H.264 als .mov |
Nachtmodus | ja | ja | ja | ja | ja |
Bewegungserkennung/ Parkmodus |
ja | ja | ja | ja | ja |
Größe | 19,5 mal 13,5 mal 5,8 Zentimeter | 8,7 mal 4,9 mal 1,4 Zentimeter | 8,8 mal 7,1 mal 3,9 Zentimeter | 8,7 mal 7,0 mal 3,9 Zentimeter | 10 mal 4,5 mal 2 Zentimeter |
Schnittstellen | USB 2.0, Mini-HDMI | keine | Mini-HDMI, USB 2.0, Composite Video (PAL) |
Mini-HDMI, USB 2.0, Composite Video (PAL) |
USB 2.0, HDMI, AV out |
GPS | nein | ja | ja | ja | ja |
Radarwarner | nein | nein | nein | nein | nein |
Akku | 600 mAh | 120 mAh | 140 mAh | 300 mAh | keine Angabe |
Heck-Ansicht | per drehbarer Zweitlinse |
nein | nein | nein | nein |
Wenige Varianten kommen mit einer gesonderten Heckkamera: diese nimmt dann auch den rückwärtigen Verkehr auf. Sie wird mit der Hauptkamera per Kabel verbunden und speichert ihre Bilder dort. So werden nicht nur die eigenen Eskapden, sondern auch auffahrend, andere Vekehrsteilnehmer gefilmt. Hat das Hauptgerät ein Display, dient eine Liveübertragung von hinten als Einparkhilfe. Mit bis zu vier Kameras klauben sich Geräte im Preisbereich von über 100 Euro einen digitalen Gesamtüberblick zusammen. Hersteller Rollei verknüpft seine Cams zusätzlich mit einem Radarwarner, doch das ist nicht in allen Reiseländern erlaubt.
Dashcam mit Display über drei Zoll
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Modell | Iconbit DVR Q2 |
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Display | 3,5 Zoll |
UVP in Euro | 119 |
Speicher-Erweiterung | Bis 32 GByte SDHC |
Erfasster Blickwinkel | 120 Grad, mit Drehung 160 Grad |
Auflösung / Format | 1920 mal 1080 JPEG-Fotos 2048 mal 1536 |
Nachtmodus | ja |
Bewegungserkennung / Parkmodus | ja |
Größe | 10,8 mal 7,1 mal 1,4 Zentimeter |
Schnittstellen | Mini-HDMI, USB 2.0, Composite Video(PAL) |
GPS | ja |
Radarwarner | nein |
Akku | 500 mAh |
Heck-Ansicht | zwei externe Minikameras |
Alle hier aufgelisteten Kameras zeichnen mit Hilfe von Infrarot-Lampen auch im Dunkeln auf. Eine Bewegungs- oder zumindest Kollisionskontrolle haben sie alle. Ein G-Sensor erkennt die Beschleunigung, in manchen Fällen wird dies als Geschwindigkeitskontrolle genutzt.
Die Preisempfehlungen variieren bei aktuellen Geräten von 59 bis knapp 200 Euro – im Handel sind sie natürlich in Aktionen oft billiger. Profis können im Fachhandel Dashcams mit bis zu vier Kameras/Linsen und gesonderter Software zu Preisen von bis zu 300 Euro erwerben. Die Auswahl ist also groß, die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig. Eines sollten Sie mit den Aufnahmen Ihrer Dashcam aber keinesfalls machen – auch wenn es im Netz von gerade noch einmal gutgegangenen ebenso wie von weniger glimpflich verlaufenen Szenen wimmelt: Die Aufnahmen veröffentlichen. Denn was in Russland zum Beispiel kein Problem zu sein scheint, ist in Deutschland juristisch nicht unbedenklich.