Yahoo stellt Adressbuchservice Xobni ein
Yahoo hat acht Dienste abgekündigt, darunter den Adressbuch-Konvergenzdienst Xobni, People Search sowie sechs weitere mit jeweils einer überschaubaren Anzhal von Nutzern. Im Gegenzug kündigt das Unternehmen eine Fokussierung auf Flickr und Tumblr an. Davon erhofft sich der Konzern mehr Erfolg in den vier als Kernbereichen definierten Segmenten Suche, Kommunikation, digitale Magazine und Video.
Während der Großteil der abgekündigten Dienste nur wenig genutzt wurden, kommt das Aus für Xobni doch überraschend. Schließlich hatte ihn Yahoo erst vor einem Jahr für geschätzte 30 bis 40 Millionen Dollar übernommen. Anfragen an Xobnis Server und von Xobni- sowie Smartr-Clients werden bereits nicht mehr verarbeitet. Nutzer der Xobni-Cloud haben bis 20. August Zeit, ihre Daten zu exportieren, bevor sie dauerhaft gelöscht werden.
Jay Rossiter, Senior Vice President von Yahoos Cloud Platform Group, erläutert die Beweggründe nicht näher. Ihm zufolge sind allerdings viele “Xobni-ähnliche” Funktionen inzwischen in Yahoo Mail integriert. Als Beispiel nennt er automatische Vorschläge oder Mail-Suche nach Personen. Zudem durchdringe Xobnis Technik “weiterhin aktuelle und künftige Nutzererfahrungen”.
Das ebenfalls eingestellte People Search bezeichnete Rossiter als “erloschene Verzeichnisseite, die nicht mehr nützlich ist”. Die Yahoo-Suche biete dieselben Funktionen. Yahoo Shine, eine Plattform für digitale Magazine, wird am 31. Juli dicht machen. Die Magazine selbst, wie Yahoo Beauty und Yahoo Travel, werden aber weiter bestehen.
Schließlich stellen auch Yahoo Voices und Yahoo Contributor Network zum 31. Juli beziehungsweise 31. August ihren Dienst ein. Bezahlte Artikelschreiber für das Netzwerk sind aufgefordert, künftig via Tumblr zu veröffentlichen, auch wenn Yahoo sie laut einer FAQ künftig nicht mehr entlohnen wird.
Die aktuelle Maßnahem ist Teil einer umfassender Restrukturierung bei dem Konzern. In deren Zuge hatte Yahoo das Umstyling-Tool Newlook Service und Research Reports von Yahoo Finance bereits zum 30. April eingestellt. Der Lesezeichendienst booksmarks.yahoo.com wurde zum 26. Mai geschlossen, die Funktion findet sich allerdings noch in der Yahoo Toolbar für Firefox und Internet Explorer. Für Chrome wurde die Toolbar aufgrund von Änderungen an Googles Richtlinien aus dem Chrome Web Store entfernt und durch die Yahoo-Erweiterung für Chrome ersetzt.
[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]
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