Suchmaschine Swisscows verspricht Websuche ohne Datenschnüffelei


Mit Swisscows ist seit heute eine neue Suchmaschine fürs Web verfügbar. Sie wird von der Hulbee AG betrieben. Das Schweizer Unternehmen ist in dem Markt nicht ganz unbekannt: Software von ihr wird zum Beispiel in großen Firmen innerbetrieblich für die Suche nach Geschäftsdaten verwendet. Außerdem hat sie das Schweizer Preisvergleichsportal Kauftipp.ch entwickelt und bereits 2009 mit “Hulbee” erstmals einen Vorstoß im Bereich Web-Suchmaschinen gemacht.
Ähnlich wie bei der seit einiger Zeit bereits vom Netz genommenen Hulbee-Websuche liegt auch beim neuen Anlauf Swisscows der Schwerpunkt darauf, sogenannte semantische Suchtechnologien nutzbar zu machen. Augenfällig wird das bei der Seite mit Treffern auf eine erste Suche: Dort finden sich links dann Kacheln in unterschiedlicher Größe mit Begriffen, die die Suchmaschine im Umfeld des zunächst gesuchten Begriffs verortet hat. Über einen Klick darauf lässt sich dann die Suche verfeinern oder in eine bestimmte Richtung lenken.

Damit will man zum Einen “visuell orientierten Internet-Nutzern”, insbesondere auf Tablets und Smartphones, entgegenkommen. Zum Anderen verspricht man, den Nutzer so “sinnvolle Antworten statt Millionen von Links zu liefern.” Andreas Wiebe, CEO der Hulbee AG erklärt weiter: Weil Swisscows auf semantischer Informationserkennung basiert und dem Benutzer eine intuitive Hilfe bei seiner Suche nach Antworten anbietet, können wir raschere Antworten liefern als andere. Dabei wird eine Data-Cloud-Technologie angewendet, die kein Mitdenken erfordert, sondern intuitiv zur Antworten führt, mit denen der Besucher etwas anfangen kann.”
Zweites, gewichtiges Argument beim Kampf um die Nutzer, ist das Versprechen, dass ein Swisscows-Besucher keine Spuren hinterlässt. Die Daten werden laut Betreiber über https verschlüsselt, nicht aufgezeichnet und nicht gesammelt. Da die Server am anderen Ende des Verschlüsselungstunnels in der Schweiz stehen und im Besitz der Swisscows-Betreiber sind, können sie dank der in der Schweiz geltenden strengen Datenschutzregeln Datenschnüfflern aus aller Welt jederlei Einblick verweigern.

“Zudem wollen wir kein Phantombild unserer Besucher erstellen und dieses für dessen Ausforschung nutzen”, so Wiebe in einer Pressemitteilung. Man wolle eine echte Alternative für alle anbieten, die ihre Privatsphäre schützen möchten. Und als kleinen Seitenhieb gegen die restliche Google-Konkurrenz fügt er hinzu: “Anders als Qwant und DuckDuckGo nutzen wir eigene Datacenter für Swisscows. Darin drückt sich die Ernsthaftigkeit unseres Sicherheitsversprechens gegenüber unseren Usern aus.”
Geld verdienen möchten die Betreiber von Swisscows natürlich trotzdem. Dazu ist ein Google Adwords vergleichbares System namens “Swisscows Announce” in Vorbereitung. Außerdem denkt man über sogenannte gesponserte Links nach, die als solche allerdings deutlich kenntlich gemacht sein sollen.
Derzeit greift Swisscows auf die Suche von Microsoft Bing zurück. Binnen eines Jahres soll aber eine eigene Indexierung verwendet werden. Besonderheit dabei wird sein, dass man sich auf den deutschsprachigen Raum konzentriert – so hofft man deutschsprachigen Nutzern relevantere Ergebnisse liefern zu können.
