Marke Maxdata kehrt auf den deutschen Markt zurück
Mit der Gründung der Maxdata GmbH in Mendig bei Koblenz kehrt die Marke Maxdata auf den deutschen Markt zurück. Sie gehört seit 2008 der österreichischen S&T AG, einem IT-Konzern mit Zentrale in Linz. “Die intensivere Bearbeitung des deutschen Marktes ist ein logischer Schritt, nachdem wir in Österreich und der Schweiz seit Jahren mit wachsendem Erfolg Maxdata-Produkte vermarkten”, erklärt S&T-Vorstandsvorsitzender Hannes Niederhauser.
Man habe in Deutschland auch in den vergangenen Jahren mit treuen Fachhändlern Geschäfte gemacht, wolle die Umsätze nun aber wieder deutlich ausbauen, so Niederhauser weiter. Die Maxdata GmbH wird über Fachhändler und Systemhäuser unter anderem Desktop-PCs, Notebooks, Server, Storage-Produkte, Komponenten und Zubehör anbieten. Darüber hinaus sollen Händler Nischenprodukte aus dem Bereich industrielle IT verkaufen, etwa Digital-Signage- oder Embedded-Produkte.
Die Geschäftsführung der deutschen Landesgesellschaft wird Uwe Schmitz übernehmen. Er sieht großes Potenzial im deutschen Markt: “Maxdata zählte bis 2008, als die damalige Maxdata AG in wirtschaftliche Turbulenzen geriet, zu den erfolgreichsten Premium-IT-Anbietern in Deutschland. Viele Fachhändler und deren Kunden haben es bedauert, dass Maxdata seither am deutschen Markt kaum aktiv war.” Für deutsche Kunden werde man sämtliche Services und Dienstleistungen in Mendig bündeln. Beliefert werden die Fachhändler vom S&T-Logistikzentrum der Konzernzentrale im oberösterreichischen Linz. Dort ist auch die Build-to-Order-Fertigung untergebracht.
Die Maxdata AG aus dem nordrhein-westfälischen Marl hatte im Juni 2008 beim Amtsgericht Essen einen Antrag auf Insolvenzeröffnung gestellt. Das Unternehmen war bis dahin mit rund 1000 Mitarbeitern als Computerhersteller und für seine Monitormarke Belinea – in Deutschland zeitweise die meistverkaufte – bekannt, befand sich aber bereits seit längerem in wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Die kamen unter anderem in häufigen Führungswechseln und der Restrukturierung des Produktportfolios zum Ausdruck.
Der Vorstand machte den hohen Wettbewerbsdruck und den massiven Preisverfall in der IT-Branche für das Scheitern verantwortlich. Beim Kampf um´s Überleben hatte die traditionell eher auf das Unternehmensgeschäft konzentrierte Maxdata AG Ende 2006 die Übernahme der Marke Yakumo angestrebt, um so auch im Consumer-Geschäft Fuß zu fassen. Diese Pläne wurden jedoch durch die Insolvenz von Yakumo im Januar 2007 zunichte gemacht.
Für die Maxdata-Mitarbeiter endete die direkt nach dem Insolvenzantrag Ende Juni 2008 mit großen Hoffnungen begonnene Suche nach einer Möglichkeit zur Fortführung des Unternehmens endet im September des Jahres wenig zufriedenstellend. Beispielsweise ging die Monitormarke Belinea zunächst an die ostfriesische Brunen IT Group, die dann im Oktober 2010 vom Thüringer Unternehmen Bluechip übernommen wurde.
Die Marke Maxdata ging an Quanmax, die damals schon Gericom und Chiligreen aufgekauft hatte und die nach dem Kauf der Wiener S&T AG deren Namen angenommen hat. Sie ist bislang außer in Österreich und der Schweiz bisher schwerpunktmäßig auf dem Balkan und in Osteuropa tätig. Im Jahr 2013 erwirtschaftete das Unternehmen mit rund 1600 Mitarbeitern einen Umsatz von 338 Millionen Euro.
Geplant ist Berichten österreichischer Medien zufolge, das Geschäft mit PCs und Tablets für private Kunden, das derzeit unter der Marke Chiligreen betrieben wird, auslaufen zu lassen. Der Schwerpunkt soll auf Produkten für Firmenkunden, Cloud-Angeboten und eben Spezialangeboten für bestimmte Branchen oder Einsatzbereiche liegen.
[mit Material von Jakob Jung, channelbiz.de]