Google+ steht offenbar auf der Kippe
Die Zukunft von Google+ ist Aussagen von Mitarbeitern gegenüber US-Medien zufolge derzeit ungewiss. Offenbar wird über die Ausgliederung einzelner Bereiche wie Hangouts und Fotos nachgedacht. Möglich scheint auch auch, dass der Konzern Google+ künftig nicht mehr als übergreifendes Produkt, sondern als Plattform sieht. Auslöser der Spekulationen ist der Weggang von Vic Gundotra, der für Google+ verantwortlich war.
“Noch ist nichts bestätigt, aber wir warten hier alle auf das Unabwendbare”, zitiert Recode den Manager eines Google+-Teams. Mehrere führende Mitglieder hätten zudem erklärt, nichts über die kommenden Schritte des Unternehmens zu wissen. Für Google+ sind bislang zwischen 1000 und 1200 Mitarbeiter tätig.
TechCrunch berichtet sogar, dass Google damit begonnen habe, einzelne Teams aus dem Kernbereich von Google+ in andere Sparten zu verschieben. So werde etwas Google-Hangouts-Team dem Android-Team zugeschlagen, und das Fotos-Team folge wahrscheinlich. Grundlegende Tendenz sei es Informanten zufolge, Entwickler von Google+ abzuziehen und für Android als Plattform einzusetzen.
Unklar sei noch, wohin CEO Larry Page die übrigen Mitarbeiter schicke. Wahrscheinlich sei jedoch, dass Google dem Vorbild von Facebook folge und sie in erster Linie für mobile Anwendungen einsetzen werde. Die Teams sollen offenbar “Widgets” schaffen, die Google+ als Plattform nutzen, statt sich auf Google+ als eigenes, geschlossenes Produkt zu konzentrieren.
Berichtet wird auch von früheren Spannungen zwischen Vic Gundotra, dem Vater von Google+, und anderen Führungskräften innerhalb des Unternehmens hinsichtlich der “erzwungenen” Integration von Google+ mit anderen Produkten wie Youtube und Gmail. Das den Nutzern aufgedrängte Google+ hatte immer wieder für Unmut gesorgt. Selbst Youtube-Gründer Jawed Karim empörte sich über die erzwungene Anmeldung bei Google+. Künftig soll eine derartige Integration mit Googles Produktportfolio wohl nicht mehr aggressiv vorangetrieben werden, aber auch nicht völlig entfallen.
[mit Material von Bernd Kling, ZDNet.de]
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