T-Systems baut im Auftrag der ESA Big-Data-Plattform für Satellitendaten
Die Europäische Kommission und die Europäische Weltraumorganisation (ESA) haben T-Systems beauftragt, eine Big-Data-Plattform bereitzustellen und zu betreiben. Die Plattform ist Teil des Projekts Copernicus und soll helfen, hochaufgelöste Fotos und Radaraufnahmen einer neuen Generation von Satelliten zu speichern und zu verarbeiten. Ein Novum ist, dass diese Bilder öffentlich zugänglich sein werden.
Voraussetzung für den Zugriff ist lediglich eine Registrierung, die sowie die anschließende Nutzung ist allerdings für jedermann kostenlos möglich. Die Plattform an sich steht schon, im Augenblick werden einer Konzernsprecherin zufolge noch letzte Tests, Kalibrierungen und Feinjustierungen vorgenommen. Mit dem Start des Angebots ist im Sommer dieses Jahres zu rechnen. Der erste Satellit, Sentinel-1A, wurde am 3. April vom Europäischen Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guyana aus, erfolgreich in seine Umlaufbahn gebracht.
Wichtigstes Ziel der Big-Data-Plattform ist es aber, neue digitale Services etwa für Einrichtungen für den Katastrophenschutz oder der Forschung zum Klimawandel zu ermöglichen. Als ein Beispiel nennt T-Systems Überschwemmungen, bei denen die Daten einen schnelleren und besseren Überblick über die betroffenen Gebiete liefern können.
“Der Start des ersten Sentinel-1-Satelliten markiert eine Wende in der Herangehensweise unserer Erdbeobachtungsprogramme”, sagte Volker Liebig, Direktor dieser Programme bei der ESA, anlässlich des Starts. “Für die Meteorologie haben Satelliten schon seit über 35 Jahren zuverlässige Daten für die Wettervorhersage geliefert. Mit dem Copernicus-Programm bekommen wir nun vergleichbare Informationsquellen, sowohl für Umweltdienste als auch für Anwendungen in den Bereichen Sicherheit und Katastrophenmanegment.”
Den Projektpartnern zufolge wird sich mit den Satellitenbildern des Copernicus-Projekts das Datenvolumen in Vergleich zu heute verfügbaren Aufnahmen der Erde verzehnfachen. T-Systems rechnet durch die kontinuierlich und weltweit generierten Satellitenaufnahmen mit täglich zwei Terabyte neuen Daten auf der Plattform. T-Systems betreibt daher für die ESA auch ein neu eingerichtetes Gigabit-Netz, das die Satellitendaten von der Empfangsstation zur Bearbeitung und Archivierung weiterleitet.
Die Daten müssen nämlich nicht nur abgelegt, sondern zuvor auch bearbeitet werden: Dies erledigt eine Spezialsoftware der ESA automatisch. Sie korrigiert unter anderem Effekte wie die Erdkrümmung, so dass das System Nutzern unverzerrte, multidimensionale Abbildungen bereitstellen kann. Die erforderliche Speicher- und Rechenleistung ist auf mehrere Rechenzentren verteilt.
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