Teamviewer 9 nun in der finalen Version verfügbar
Das Göppinger Softwarehaus Teamviewer hat die neunte Auflage seiner gleichnamigen Fernwartungs- und Online-Meeting-Software aus der Beta-Phase entlassen und in der finalen Version veröffentlicht. Diese steht für Windows-, Mac- und Linux-Plattformen zum Download parat. Sie unterstützt auch Windows 8.1 sowie Mac OS X Mavericks. Neu ist zudem, dass das Quicksupport-Modul, das Support-Firmen ihren Kunden ohne vorherige Installation zur schnelleren Problemlösung verfügbar machen können, nun auch von Linux-Anwendern genutzt werden kann.
Teamviewer bringt einmal im Jahr eine neue Version seines Remote-Support-Tools heraus, das gleichermaßen für Videokonferenzen- und Chats verwendet werden kann. Auch in der mittlerweile neunten Auflage wurden wieder einige Neuerungen integriert, die nach Unternehmensangaben Nutzerkomfort und Effizienz steigern sollen.
Beispielsweise hat die aktuelle Version Wake-on-LAN spendiert bekommen, das auch auf Smartphones und Tablets funktioniert. Damit ist es möglich, einen ausgeschalteten Rechner aus der Ferne über dessen Netzwerkkarte zu starten, indem dieser von einem anderen Computer sogenannte Magic Packets erhält. Zuvor muss dafür die ID des Rechners, der solche Datenpakete verschicken darf, in den Teamviewer-Einstellungen hinterlegt sein.
Alternativ kann dies auch über den Router geschehen, indem in der Konfiguration die entsprechende statische IP-Adresse eingetragen wird. Während sich letztere Variante für Privatnutzer und kleine Firmen eignet, ist das Starten eines Rechners über die ID eines anderen PCs eher in den Netzwerken größerer Unternehmen vorzufinden.
Wohl aufgrund der Tatsache, dass Kriminelle das Fernwartungstool für Hacker-Angriffe missbrauchten, hat Teamviewer auch in puncto Sicherheit nachgelegt. Beispielsweise kommt Version 9 nun mit einer Zwei-Faktor-Authentifizierung. Die nutzt zusätzlich zu den gängigen Log-in-Daten einen weiteren Sicherheitscode für den Zugang zum Teamviewer-Konto, der sich mit Hilfe einer Authenticator App auf einem mobilen Gerät erzeugen lässt. Der Hersteller selbst sieht das aber vor allem als Neuerung, die ihm helfen soll, die Anforderungen des im Gesundheitswesens verbreiteten Regelwerks HIPAA zu erfüllen.
Diese Methode ist in etwa vergleichbar mit dem ChipTAN-Verfahren beim Online-Banking. Die Sicherheits-Features wurden aber nicht nur verbessert, sondern auch vereinfacht: Ein einmalig generierter Sitzungscode kann dem Nutzer optional die Eingabe von ID und Passwort ersparen, wenn dieser sich in seinen Teamviewer-Account einloggen will.
Die sogenannten Service-Warteschlange, die in der neunten Teamviewer-Fassung ebenfalls neu ist, ermöglicht die zentrale Verwaltung eingehender Service-Anfragen in der Management Console. Damit können Support-Firmen und IT-Abteilungen auf einen Blick beispielsweise Kundenname, Sitzungscode, Wartezeit des Kunden oder dessen Problembeschreibung in einer sortierten Liste einsehen. Per Mausklick lässt sich ein bestimmter Service-Fall zudem einem bestimmten Mitarbeiter zuweisen.
Des Weiteren hat Teamviewer nun auch seine Programmierschnittstelle freigegeben. Dadurch können Entwickler Auswertungsdaten – etwa Verbindungsprotokolle der Kundenanrufe – aus der Management Console abrufen und in die eigene Firmensoftware einpflegen. Einen Überblick über alle Neuerungen in Version 9 gibt auch die Teamviewer-Homepage.
Dort können Unternehmen zudem Lizenzen für den firmeninternen Gebrauch erwerben. Diese sind in Business-, Premium- und Corporate-Lizenz unterteilt. Die Business-Lizenz ist die günstigste Variante und regulär für 499 Euro zu haben. Aktuell wird jedoch die Corporate-Lizenz, die drei paralelle Remote-Sitzungen erlaubt, zum Aktionspreis angeboten. Statt 2499 Euro zahlen Unternehmen dafür gegenwärtig 1990 Euro.
Ein englischsprachiges Youtube-Video erklärt die wesentlichen Neuerungen in Teamviewer 9.