Lenovo will auch in Deutschland Smartphones verkaufen
Lenovo will – voraussichtlich im Laufe des kommenden Jahres – seine Smartphones auch in Deutschlands vertreiben. “Im nächsten Geschäftsjahr gehen wir hierzulande an den Start”, sagte Stefan Engel, Deutschlandchef des chinesischen Herstellers, gegenüber dem Handelsblatt. Das Geschäftsjahr beginnt bei Lenovo im April. Bisher verkauft das Unternehmen seine Smartphones hauptsächlich in China sowie in einigen Schwellenländern.
Einen genauen Zeitpunkt für den Einstieg in den deutschen Smartphone-Markt wollte Engel nicht nennen. Es gebe noch zahlreiche organisatorische Fragen zu klären, betonte er. Beispielsweise müsse Lenovo noch Vertriebsstrukturen für das Smartphone-Geschäft aufbauen. Smartphones werden aber in erster Linie über die Netzbetreiber verkauft.
Daher müsse Lenovo in den nächsten Monaten zunächst Kontakte mit ihnen knüpfen, sagte Engel. Am einfachsten dürfte das sicher mit Vodafoen sein: Der Telekommunikationskonzenr verkauft hierzulande mit den Vodafone Smart Tabs, die es mit 7 und 10 Zoll gibt, bereits Lenovo-Geräte – allerdings unter eigenem Namen.
Passende Produkte für den deutschen Markt habe man bereits im Programm, so der Lenovo-Manager weiter. Dazu zählte er etwa das Anfang des Jahres auf der CES in Las Vegas vorgestellte 5,5-Zoll-Phablet K900. Auf der IFA in Berlin zeigte Lenovo im September zudem das 5-Zoll-Smartphone Vibe X, das auf dem Papier mit aktuellen Top-Modellen von Apple, Samsung und HTC konkurrieren kann.
Im dritten Quartal 2013 hatte Lenovo seine Smartphone-Verkäufe weltweit um 78 Prozent gesteigert und sich damit den vierten Platz gesichert. In China ist der Hersteller inzwischen die Nummer zwei hinter Samsung.
Über seine Tochter Medion hatte Lenovo im Juni mit dem Life P4013 erstmals ein Smartphone auf dem deutschen Markt angeboten. Es war für 129 Euro bei Aldi Nord im Angebot – offenbar erfolgreich, denn Anfang November kam mit dem Life X4701 für 179 Euro bei Aldi bereits ein etwas besser ausgestattetes Gerät in den Handel.
Die Ergebnisse dieser beiden Experimente waren ofenbar zufriedenstellend. Außerdem haben sie gezeigt, dass Lenovo sowohl bei den hochpreisigen Geräten unter eigenem Namen als auch bei günstigen Geräten unter dem Namen seiner Tochter Medion am Markt agieren kann – ein Vorteil in der Positionierung, den die Hauptkonkurrenten Apple, Samsung und HTC ebensowenig haben, wie das neue Gespann Microsoft/Nokia.
[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]