Schnüffelschutz: Deutsche Telekom plant nationales E-Mail-Netz

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Telekom-IFA2013

In Kooperation mit anderen Netzbetreibern will die Deutsche Telekom E-Mails und andere Kommunikationsdaten künftig nur noch über Knoten in Deutschland leiten. So soll einem Bericht der Rheinischen Post zufolge verhindert werden, dass ausländische Geheimdienste oder Hacker mitlesen.

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“Internetverkehr kennt keine Grenzen, Daten können um die ganze Welt geleitet werden”, erklärt Telekom-Datenschutzvorstand Thomas Kremer gegenüber der Tageszzitung. “Wenn Sender und Empfänger aber in Deutschland sind, wollen wir erreichen, dass der Internetverkehr auch in Deutschland bleibt.” Der Konzern will sich dazu mit allen wichtigen Geschäftspartnern darauf verständigen, dass E-Mail-Kommunikation und andere Formen des Datenaustauschs nicht mehr über Knotenpunkte im Ausland erfolgen.

“Wenn wir in Deutschland gezeigt haben, dass wir innerdeutsche Mails und andere Daten rein national transportieren können, sollte das auch für die Schengen-Länder möglich sein”, so Kremer weiter. Geheimdiensten anderer Länder – zu denen etwa auch Großbritannien gehört – würde es so erschwert werden, direkt auf den Datenverkehr zuzugreifen. Die europäische Datenschutzverordnung müsse laut Kremer zudem schnell umgesetzt werden, um einheitliche und hohe Datenschutzstandards zu erreichen.

Die Telekom wirbt bei Privat- und Geschäftskunden seit den Enthüllungen zu PRISM eifrig mit dem deutschen Datenschutz und einer sicheren Datenverabeitung. Im Zuge dieser Aktivitäten wurde zusammen mit United Internet die Initiative E-Mail made in Germany ins Leben gerufen. T-Online, GMX, Web.de und Freenet sichern in diesem Zusammenhang auf allen Übertragungswegen automatische SSL-Verschlüsselung zu. Zudem garantieren sie, Daten gemäß deutschem Datenschutz zu speichern und zu verarbeiten.

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Laut dem Marktforschungsunternehmen The Radicati Group steigt die Zahl der täglich von Unternehmen verschickten Mails bis 2016 auf rund 144 Milliarden an. Dagegen ist die Zahl der privat verschickten Mails rückläufig: 2016 sollen es nur noch 48 Milliarden sein (Grafik: Statista).

[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]

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