US-Geheimdienste platzieren Implantate in Routern und Firewalls
US-Geheimdienste haben 2011 in erster Linie gegen gegen China, den Iran, Nordkorea und Russland 231 Cyberattacken geführt. Das berichtet die Washington Post unter Berufung auf Unterlagen des ehemaligen NSA-Mitarbeiters Edward Snowden. Die Aktionen seien im Rahmen eines “Genie” genannten Projekts mit einem Budget von 652 Millionen Dollar durchgeführt worden.
Um die Angriffe vorzubereiten, seien sogenannte “verborgene Implantate” in zehntausende Computer, Router und Firewalls eingeschleust worden. Den Dokumenten zufolge hatten US-Geheimdienste 2008 weltweit bereits 21.252 solcher Implantate auf Maschinen platziert. Bis Ende 2013 soll sich deren Anzahl auf mindestens 85.000 vervierfachen. Mittelfristiges Ziel sei es, diese Zahl auf mehrere Millionen zu steigern.
Ein Teil der “Implantate” wird laut der Washington Post von einer Abteilung des US-Auslandsgeheimdiensts National Security Agency (NSA) mit dem Namen Tailored Access Operations (TAO) entwickelt. TAO besitze Vorlagen, um in “Router, Switches und Firewalls” unterschiedlicher Hersteller einzubrechen. Die Implantate könnten Daten ausspähen und auch eine Hintertür für künftige Cyberattacken installieren.
Bei der Nutzung der Implantate gebe es derzeit aber noch ein Personalproblem. 2011 seien 1870 Mitarbeiter des Projekts Genie nur in der Lage gewesen, 8448 von insgesamt 68.975 Maschinen zu kontrollieren. Für die nächste Phase des Projekts habe die NSA ein automatisiertes System (Codename Turbine) angeschafft, das mehrere Millionen Implantate für die Sammlung von Geheiminformationen und das Ausführen von Angriffen verwalten könne.
[mit Material von Stefan Beiersmann, News.com]
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