Überraschung: Auch Tablet-Nutzer drucken gern

Eine Marktuntersuchung von IDC hat ein überraschendes Ergebnis hervorgebracht: Die Anwender von Smartphones und Tablets drucken häufiger Geschäftsdokumente aus als Nicht-Nutzer. Der Prozentzahl derer, die von ihren kleinen Geräten Druckaufträge senden, ist 2012 deutlich angestiegen.
Ein Problem ist aber, dass viele Anwender, die gerne drucken würden, nicht wissen, wie das geht und von Firmenseite keine Unterstützung erhalten. Interessanterweise ist diese Problematik auf Tablets ausgeprägter als auf Smartphones. Hier besteht also Handlungsbedarf mit Schulungen und mobilen Printing Services.
Die Marktforscher erwarten, dass die Zahl der von Mobilgeräten ausgedruckten Seiten in den USA bis 2016 jährlich um zwölf Prozent steigen wird. Im Gegenzug geht das Druckvolumen von stationären PCs jährlich um fünf Prozent zurück. Lasermultifunktionsgeräte und Tintenstrahler werden am häufigsten für den mobilen Druck verwendet.
Die Druckerhersteller sidn davon wohl weniger überrascht: Sie verbauen Apples AirPrint immer häufiger in ihren Druckgeräten und bieten schon seit einiger Zeit Tools an, die Nutzern mobiler Geräte zumindest die Ausgabe auf den eigenen Geräten ermöglichen. Beispielsweise Brother hat eine eigene App entwickelt, die Smartphones und Tablets das Drucken und Scannen beibringt. Brother iPrint&Scan steht auf der Website des Herstellers kostenlos zum Download bereit. Damit lassen sich alle seit 2009 auf den Markt gekommenen Netzwerkdrucker oder mit WLAN ausgestattete Tinten-Multifunktionsgeräte des Herstellers ansteuern.

Mit Easy-PhotoPrint for iPhone (Canon iEPP) bietet Canon ebenfalls eine kostenlose App an. Sie konzentriert sich allerdings auf den Fotodruck. Auch Epson konzentriert sich bei seiner Epson iPrint für iOS und Android verfügbaren App auf den Fotodruck. Das Tool funktioniert mit gängigen Epson-Druckern mit Ethernet- oder WLAN-Schnittstelle.
Hewlett-Packard hattte schon im Dezember 2008 eine Foto-Drucksoftware für das iPhone veröffentlicht. Sie heißt HP iPrint und ist ebenfalls kostenlos. Ansonstens setzt der Hersteller aber stark auf seine Erfindung E-Print. Dabei wird das zu druckende Dokument per E-Mail an den Drucker geschickt. Das funktioniert mit einer immer größeren Anzahl an HP-Druckern – auch wenn manche Sicherheitsfragen und der Umgang in der Praxis nicht ganz geklärt sind.

Mit LexPrint for iPhone OS hat auch Lexmark ein entsprechende Gratis-App im Angebot. Außedem bietet Lexmark mit einer App für Google Docs beziehungsweise Google Text und Tabellen die Möglichkeit, über den Touchscreen des Outputgeräts Dokumente aus dem Google-Docs-Ordner aufzurufen, zu drucken, einzuscannen und in den Google-Docs-Ordner hochzuladen. Gespeicherte Dokumente lassen sich auch via Touchscreen suchen, filtern und löschen. Die App ist Teil der Embedded Solutions von Lexmark, die das Unternehmen im Rahmen von Projekten über die eigenen Professional Services sowie die zertifizierten Lexmark Business Solutions Dealer (BSD) vertreibt.
Außerdem gibt es herstellerübergreifende Angebote. Zum Beispiel ermöglicht Netgear mit seiner kostenlosen App Genie Anwender von iPhone, iPad und iPod touch über jeden USB- oder Netzwerkdrucker zu drucken. Nutzer von iOS-Geräten sind so nicht mehr auf ein begrenztes Angebot AirPrint-kompatibler Drucker beschränkt.
Die Cloud Printing Alliance, eine Kooperation der Berliner Cortado AG mit Anbietern von Druckern und WLAN-Routern, Hotspot-Providern, Softwareentwicklern und Mobilfunkbetreibern, ermöglicht ebenfalls herstellerneutrales Drucken über die Cloud. Nach eigenen Angaben unterstützt Cortado inzwischen 3500 Drucker Druckermodelle von über 90 Druckerherstellern. Mitglied in dem Verbund sind Brother, Dell, Kodak, Konica-Minolta, Kyocera, Lexmark, Oki, Samsung, Sharp und Toshiba. Hewlett-Packard geht mit seinem Ansatz eigene Wege.
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[mit Material von Jakob Jung, channelbiz.de]