Microsoft: Windows-Chef Steven Sinofsky geht von Bord

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Steven Sinofsky, Präsident der Windows Division bei Microsoft, hat das Unternehmen mit sofortiger Wirkung verlassen. Nach Angaben des Unternehmens erfolgte die Trennung in beiderseitigem Einvernehmen. “Ich bin dankbar für die vielen Jahre der Arbeit, die Steven zum Unternehmen beigetragen hat”, so CEO Steve Ballmer.

Steven Sinofsky, Chef der Windows-Sparte, galt vielen als Kronprinz von Steve Ballmer – verlässt das Unternehmen jetzt aber (Bild: Microsoft).

Die Leitung der Windows-Sparte wird zwischen Sinofskys langjähriger Assistentin Julie Larson-Green sowie Tami Reller, Chief Financial Officer und Chief Marketing Officer der Windows Group, aufgeteilt. Während Larson-Green die Verantwortung für die Software- und Hardware-Entwicklung übernimmt, ist Reller ab sofort für das Windows-Geschäft zuständig. Beide Managerinnen berichten direkt an Ballmer.

Sinofsky kam 1989 als Software-Designer zu Microsoft. Binnen drei Jahren stieg er zum technischen Assistenten des Firmengründers Bill Gates auf. 1999 wurde er zum Senior Vice President des Geschäftsbereichs Office befördert. Seine Arbeit bei Office, wo er esc schaffte, neue Versionen der Produktivitätsanwendungen stets pünktlich abzuliefern – qualifizierten ihn 2006 zum Senior Vice President für Windows und Windows Live. Drei Jahre später übernahm er als Präsident die Windows Division.

Mit Windows 7, seinem ersten Produkt als Windows-Chef, räumte er die Probleme mit Windows Vista, dem stark verspäteten und wenig beliebten Nachfolger von Windows XP, weitgehend aus der Welt. Seit wenigen Wochen ist zudem Windows 8 im Handel, dass Sinofsky wesentlich mitbestimmt hat.

Bei Microsoft-Kennern wurde Sinofsky als möglicher Nachfolger von Konzernchef Steve Ballmer gehandelt. Er galt aber auch als wenig kooperativ. Mit den Führungskräften anderer Abteilungen soll er nicht gut zusammengearbeitet haben. “Steven ist ein einzigartiges Talent”, sagte ein Microsoft-Manager im vergangenen Monat im Gespräch mit News.com über Sinofsky. Wenn man allerdings über die Zukunft nachdenke, dann sei Zusammenarbeit wichtiger als jemals zuvor.

Hausintern wird auch Chief Operating Officer Kevin Turner als möglicher Kandidat für den Chefsessel bei Microsoft gehandelt. Allerdings fehlt dem Manager, der von Wal-Mart zu Microsoft gekommen ist, der technische Hintergrund. Das könnte ein Hindernis für den Sprung auf den Posten sein.

Als externe Kandidaten wird im Silicon Valley Reed Hastings, Chief Executive Officer von Netflix, gehandelt. Im Oktober kündigte er zwar an, nicht mehr für den Microsofts-Aufsichtsrat zu kandidieren, dafür wird spekuliert, dass Microsoft an einer Übernahme des Videodiensts interessiert sein könnte. Das würde Hastings zu einer guten Ausgangsposition für den kampf um die Nachfolge von Steve Ballmer verhelfen.

[mit Material von Jay Greene, News.com]

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